meine idole waren ernst ocwirk und hans buzek.

da war noch nix mit beatles oder dylan.

fernseher hatten wir keinen und im radio gabs betthupferl und frühschoppen mit den oberkrainern.

und ich war ein fast braver, fast unschuldiger bub in der volksschule.

damals hiess „er“ noch cassisus clay.

und es gab den kampf gegen sonny liston.

und vor allem gab es den retourkampf.

in meiner erinnerung das erste mal, dass ich nächtens nicht geschlafen hab.

ich durfte zum nachbarn fernsehschauen.

ich war mächtig beeindruckt.

und einige von euch können sich vielleicht gut vorstellen, dass der „goscherte“ mit seinem übertrieben zur schau gestellten selbstbewusstsein auf mich eine prägende wirkung hatte.

 

warum er dann auf einmal muhammad ali und nimmer cassius clay geheissen hat, hab ich damals nicht verstanden.

martin luther king war weit weg – und menschen mit dunkler hautfarbe haben einfach neger oder murl geheissen. so wie der kögelberger.

ich kann mich erinnern, dass ich einmal mit meiner mutter strassenbahn gefahren bin und ein „schwarzer“ – an sich schon eine sensation in einer wiener strassenbahn – hat meine mutter zufällig an der hand berührt. und meine mutter – die berühmte einfache frau aus dem volk – hat doch glatt nachgesehen, ob er eh nicht abgefärbt hat.

 

ein bissl später dann, da war ich schon in der hauptschule, als ihm sein weltmeistertitel aberkannt wurde, weil er nicht nach vietnam wollte – „Nein, ich werde nicht 10.000 Meilen von zu Hause entfernt helfen, eine andere arme Nation zu ermorden und niederzubrennen, nur um die Vorherrschaft weißer Sklavenherren über die dunkleren Völker der Welt sichern zu helfen.“ – hab ich dann ansatzweise schon verstanden, warum die namensänderung und ich war gleich noch viel mehr beeindruckt.

 

und noch ein bissl später dann gegen frazer und foreman war ich natürlich auch dabei.

daheim auf der couch beim dann schon vorhandenen fernseher.

 

dann war lange nix.

bis er trotz seiner sehr deutlich sichtbaren krankheit wieder zu sehen war.

bei der ehrung zum sportler des jahrhunderts zum beispiel.

und das war mindestens genau so beeindruckend wie seine sportlichen und politischen auftritte.

 

und wenn ich mir so in erinnerung ruf, wie er „i am the greatest“ von sich gibt, kann ich nur beipflichten:

you are damned right!

 

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