eigentlich wunderts mich ja nicht, dass auf social-media so viel unsinn verzapft wird.

von wegen islamisierung und überfremdung und so.

braucht ma sich ja nur diese schundblatteln, die sich zeitung nennen, anschauen. da steht auch nur mist drinnen.

recherche?

fehlanzeige.

wozu auch – is ja wuaschd was da steht. die leut glauben eh alles.

jedes jahr vor weihnachten das gleiche theater um das angebliche nikolo-verbot in kindergärten

neuestes gustostückerl derartiger „alternative news“ findet sich in der ausgabe von „österreich“ vom 4.12.2017.

was da wieder zusammengefaselt wurde geht ja kaum auf eine kuhhaut.

die oberchuzpe war dann, dass es angeblich in dieser volksschule ein verbot von schweinefleisch gibt, obwohl es sich um eine halbtagsschule handelt und dort überhaupt kein essen angeboten wird.

soviel zu den tatsachen, die da wieder verbreitet wurden.

das gegenteil ist wahr.

in der zwischenzeit ist der artikel vom netz – aber in der printauflage von über 500.000 exemplaren geht das nicht so einfach zu löschen. das lesen die leut und viele glauben so einen mist.

 

in diesem zusammenhang gibt es einige offene fragen.

und antworten.

frage 1:

wer darf gratisentnahmeboxen aufstellen, wer hat interesse daran und wer profitiert davon?

frage 2:

würden diese gratishetzblattln überhaupt ohne entnahmeboxen überleben können?

 

frage 1 ist nicht so einfach zu beantworten. das ist irgendwie eine sehr undurchsichtige gschicht. jedenfalls dürften aber die eigentümer (im falle oe24 der herr fellner, im falle heute eva dichand) die grossen verdiener sein. wer da noch interessen verfolgt und welche ist noch undurchsichtiger.

jedenfalls gibt es hier einen faktencheck über die anzahl der entnahmeboxen und wie der OGH die gewinne berechnet.

 

frage 2 ist schon etwas einfacher zu beantworten und herr fellner liefert dafür sogar frei haus die begründung.

„Österreich“ schließt Salzburg-Redaktion – auch der Tiroler Ableger wird aufgelöst.

Der Verlagsleiter: „Sollten wir bis Anfang September vonseiten des Bürgermeisters keine Zusage haben, dass wir ‚Österreich‘ als Gratiszeitung über von der Stadt genehmigte Boxen vertreiben dürfen, werden wir unser Büro mit Ende September schießen.“

 

natürlich müsste man sich auch ausführlich die inseratepolitik von öffentlichen stellen, parteien und parteinahen unternehmen usw ansehen. wer zahlt da was und was wird dafür erwartet?

wer bekommt wieviel presseförderung?

und warum bekommt eine zeitung, die ihrem eigentümer einen hohen einstelligen millionenbetrag garantiert presseförderung?

 

aber wieder zurück zum nikolo.

die causa hat ja auch noch andere facetten.

und die methodik und zusammenhänge werden anhand dieses falls sehr schön sichtbar.

a)

österreich (oder auch zb krone oder heute) publiziert eine falschmeldung und verbreitet diese in der printausgabe in hoher auflage.

b)

eventuell betroffene können dann natürlich erst nach verbreitung reagieren und richtigstellung verlangen.

c)

strache und die fpö posten und teilen die falschmeldung in ihren medien und potenzieren so die falschmeldung (auf facebook zb an 760.000 follower).

und wenn die kuh einmal aus dem stall ist …

 

ein ähnliches spiel wird in niederösterreich gespielt.

und zwar von den nö-bezirksblättern.

16 (!) titelstories über ein nikolo-verbot, dass es nicht gibt.

ein ähnliches schema.

erst die schlagzeilen.

dann die propaganda der fpö

und der chefredakteur der nö twittert danach:

Bitte die Geschichten lesen. Es handelt sich um einen Rundruf in Kindergärten, ob geplant ist, Nikolo-Feiern abzuhalten. Und obwohl das von Politikern behauptet wurde, gibt es kein Hausverbot.

ein schöneres beispiel für die abläufe, wie dzt politik und meinung gemacht wird gibt’s kaum.

 

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