Der „sozialen Heimatpartei“ kommt offensichtlich grad das „sozial“ abhanden.

 

Die Bedingungen für arbeitende, vor allem aber für erwerbslose Menschen werden von der neuen Regierung gerade massiv verschlechtert.

 

Die Notstandshilfe wird „abgeschafft“ und deren Bezieher in die Mindestsicherung gedrängt.

Die Mindestsicherung wird deutlich beschnitten.

Die Zumutbarkeitsbestimmungen für Arbeitslose werden verschärft.

Arbeitsmarktmassnahmen werden „evaluiert“ und eingestellt.

Und jene die einer strukturellen Erwerbsarbeit nachgehen müssen in Zukunft bis zu 12 Stunden am Tag und 60 Stunden die Woche arbeiten.

 

Aber nicht nur.

Vom neuen „Kinderbonus“ z.B. werden nur jene profitieren, die zu den Einkommensstarken gehören. Geringverdiener gehen leer aus.

Auch beim Thema Wohnen zeigt sich der Gedächtnisverlust der nationalen Freiheitsverteidiger.

Noch im Nationalratswahlkampf beklagte FPÖ-Chef Strache die hohen Mietpreise in Wien, die er als Katastrophe bezeichnete. Und Strache forderte „50-Quadratmeter-Wohnungen um 300 Euro Miete“.

Im neuen Regierungsprogramm steht nun aber:

  • In Gründerzeitvierteln soll künftig auch ein Lagezuschlag möglich sein – dies wird zu einer massiven Verteuerung der Mietpreise führen. 100.000 Wohnungen in Wien würden sich mit einem Schlag um bis zu 60 Prozent verteuern.
  • Die Eintrittsrechte für Familienangehörige in Mietverträge sollen drastisch beschränkt und zusätzliche Befristungsmöglichkeiten geschaffen werden.
  • Nach Generalsanierungen sollen künftig für 25 Jahre „marktkonforme“ Mieten verlangt werden können.

Das wird gerade in Wien dazu führen, dass sich Mieten drastisch erhöhen werden.

 

Die Partei „der Arbeiter“ und des „kleinen Mannes“ (Frauen spielen ohnehin nur eine sehr beschränkte und wenn, dann traditionelle Rolle) pfeift also auf ihre soziale Komponente.

Was bleibt, ist das Nationale ohne sozialistisch.

 

Wie lange wird’s wohl dauern, bis auch der letzte FPÖ-Wähler mitkriegt, dass aktuell Politik entgegen ihren unmittelbaren Interessen und Intentionen gemacht wird?

Weil, so eine neue Studie, „FPÖ-Wähler stehen ökonomisch weiter linkls als die Partei“.

Dass viele FPÖ-Wähler möglicherweise weniger bedacht haben, welches Wirtschaftsprogramm sie mit ihrer Stimme für rechts ebenfalls unterstützen, zeigt sich auch daran, dass „das Wirtschaftsprogramm der neuen Regierung für den Großteil der FPÖ-Wähler nicht unbedingt Vorteile mit sich bringt“, sagt Julian Aichholzer vom Institut für Staatswissenschaft der Uni Wien.

 

Aber ich fürchte, vielen dieser Wähler ist das egal. Das nehmen sie in Kauf.

Die Hauptsache ist, dass es anderen noch schlechter geht. Asylwerber und Sozialschmarotzer (arbeitsscheues Gsindl) sollen am Besten gar nix kriegen. Verrecken sollens.

 

Und die FPÖ setzt auch voll auf dieses Spiel.

Und befriedigt die niedrigen Instinkte ihrer Anhänger.

Und es funktioniert, wie diverse Reaktionen ebendieser in den Social-Media zeigen.

 

Egal, ob es sich um den Tod eines Flüchtenden am Brenner,

ein Neujahrsbaby

oder um Mord und Todschlag innerhalb einer Familie handelt.

Die Spirale dreht sich weiter.

 

Neueste Eskalation ist der Vorschlag Asylwerber in Massenquartieren am Stadtrand zu (kon)zentrieren. Laut Strache am besten in Kasernen.

Ganz im Gegensatz zu der oft gehörten Forderung, soll doch jeder gutmenschliche Welcome-Klatscher einen Flüchtling bei sich zu Hause aufnehmen. Und dann tun das viele Leute, und gerade weil dann Integration auf diese Weise gut funktioniert, will man das wieder abdrehen.

Da könnte ja ein gut funktionierendes Feindbild abhanden kommen.

 

Aber damit nicht genug, fordert Strache jetzt auch noch eine „Ausgangssperre“.

Kommentar eines Posters:

Am besten gleich einschläfern ist sicher günstiger!!

Der neue Innenminister Kickl sagt, dass er Asylwerber künftig „konzentriert“ in Grundversorgungszentren unterbringen will.

Im Zusammenhang damit, dass Asylwerber in Zukunft Handys und Bargeld abgeben müssen, erscheinen diese „Lager“ und Ausgangssperren in einem ganz besonderem Licht.

So mussten Juden 1939 ihre Rundfunkgeräte und Wertgegenstände abliefern und sich an besondere Ausgangssperren halten. Ab September 1941 mussten alle Juden in Deutschland den „Gelben Stern“ tragen.

Und da frag ich mich dann, wann und von wem die Forderung zum tragen eines „gelben Halbmondes“ kommt.

 

Es fing nicht mit Gaskammern an!

 

In diesem Sinne:

Bleit´s gsund und losst´s eich nix gfoin!

Und passt´s auf eich auf!

Am Weg zu den sprichwörtlichen Gaskammern – der nächste Schritt.

 

Es fing nicht mit Gaskammern an – Teil 3 – Wir werden sie jagen …

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