Es gibt eine Unmenge an „Tagen“.

Vor ein paar Tagen erst den „Weltfrauentag“. Demnächst ist Muttertag. Wir hatten heuer schon den „Fat-Cat-Day“ oder den „Valentinstag“ und dann kommt heuer z.B. auch noch der Weltspartag, der Welttierschutztag oder der „Equal-Pay-Day“. Es gibt da also wirklich viel Sinnvolles dabei, aber auch so manch kurioses.

So war am 13. März der „Open Your Umbrella Indoors Day“

und am 21. Jänner der internationale Welt-Tag der Jogginghose (International Sweatpants Day). 

Heute ist der National Brutus Day

Nicht ganz zufällig am 15. März.

Erinnern soll dieser an Cave Idus Martias (hüte dich vor den Iden des März).

Die „Iden des März“ beziehen sich auf ein historisches Ereignis. Die Ermordung von Gaius Julius Caesar am 15. März 44 v. Chr durch 23 Messerstiche.

Mit „Auch du, mein Sohn Brutus?“ – einem Zitat aus dem Shakespeare-Stück Julius Cäsar und ohne historische Wahrheit. Weder war Brutus der Sohn des Cäsar noch gibt es Belege für diese „letzten Worte“  – ist der Bezug und der Namensgebung zum heutigen Tag hergestellt.

Die Begründung für diesen Erinnerungstag lautet:

„No matter where you work, you must admit there’s as much intrigue, plotting and back stabbing as was found in Ancient Rome or is found today inside the Washington Beltway.“

Mit „Washington Beltway“ ist das politische Establishment gemeint und das Bewusstsein, dass Verrat und Intrigen nach wie vor zum Geschäft der Politik gehören.

Eine Geschichte, die auch der Film „The Ides of March – Tage des Verrats“ erzählt.

Es geht um Verführung, Verrat und Korruption. Um die Erkenntnis, dass niemand von so hoher Moral, Konsequenz und Unbestechlichkeit ist, wie man sich das gewünscht hat.

Eine Geschichte, die wir tagtäglich auch rund um den Ballhausplatz erleben.

Und gerade aktuell ein ganz besonderes Musterstück von Intrige, Lügen und Hinterhältigkeit.

Nennen wir das Stück so, wie es unser Kanzler getan hat.

Der Impf-Basar

Aus dem Nichts gibt der Kanzler eine Pressekonferenz und kritisiert die (angeblich) ungleiche Verteilung von Impfdosen in der EU von der er „erst vor einigen Tagen“ erfahren hat.

Parteifreund Clemens Auer, Covid-Sonderbeauftragter der Regierung, sitzt in der EU an mitverantwortlicher Stellung.

Er beklagt also einen „EU-Basar“, den er und seine eigene Regierung mit geschaffen haben

Die EU reagiert und es stellt sich heraus:

An den Vorwürfen ist nichts dran.

Im Gegenteil.

Malta oder Dänemarkt, denen Kurz jetzt unfaire Vorteilnahme vorwirft, waren nicht so knausrig wie unser Kanzler und nahmen, was zu kriegen war. Österreich hätte ebenfalls mehr Impfstoff kaufen können wenn die Regierung gewollt hätte. Kurz & Co verzichteten aber auf mögliche BioNTech-Impfungen und setzten mehr auf das billigere Astra Zeneca.

  Gio Hahn, österreichischer Politiker der ÖVP und seit 1. Dezember 2019 EU-Kommissar für Haushalt und Verwaltung

Es ist auch festzuhalten und bemerkenswert, dass für die Abwicklung der Käufe immer auch die Zustimmung des Kurz-Vertrauten Blümel, seines Zeichen Finanzminister, notwendig ist. Dieser notwendige Beschaffungsvorgang musste auch dem Ministerrat vorgelegt werden.

Am 7. Jänner 2021 erklärt Kurz das Impfen zur Chefsache

Da die EU als „Schuldiger“ nicht taugt, muss das Gesundheitsministerium als Sündenbock herhalten.

Noch dazu: die Generalsekretärin des Gesundheitsministeriums Stilling hatte zuvor der Kritik von Bundeskanzler an der Verteilung von Impfstoffen widersprochen.

Also forderte ÖVP-Gesundheitssprecherin Gaby Schwarz am Samstag Gesundheitsminister Rudolf Anschober via Aussendung dazu auf, die verantwortlichen Beamten in seinem Ministerium sofort zu suspendieren. Namentlich nannte Schwarz die Generalsekretärin des Ministeriums, Ines Stilling, und den Sonderbeauftragten Clemens Martin Auer.

Nächster Move:

Sebastian Kurz fordert einen EU-Gipfel zu den Impfungen.

Er fordert also etwas, was es ohnehin bereits gibt.

Für den 25. und 26. März ist eine EU-Gipfelkonferenz geplant, bei der auch die Koordinierung der Strategie gegen die Covid-Seuche zur Sprache kommen wird.

Bemerkenswert auch, dass der von Kurz angegriffene Gesundheitsminister derzeit krank ist.

Zufall?

Oder folgt dieses Verhalten einem Muster?

Auch Reinhold Mitterlehner wurde just zu einem Zeitpunkt schwerwiegender privater Sorgen (seine Tochter ist einem Krebsleiden erlegen) attackiert und damit die Zusammenarbeit mit der SPÖ beendet.

Auch erwähnenswert, die Zusage von Kurz an seinen damaligen Vizekanzler Strache, dass er nach dessen Rücktritt die Koalition mit der FPÖ fortführen werde, dann aber die Koalition mit dem Hinweis auf Kickl platzen lässt.

Eine Liste, die sich mit weiteren Beispielen leicht verlängern liesse.

Intrige ist in der Politik nichts neues. Gilt doch das viel zitierte Bonmont, nachdem man keine Feinde braucht, wenn man Parteikollegen hat.

„Feind, Todfeind, Parteifreund“

Bei Kurz gilt offensichtlich die Erweiterung „Regierungskollege“.

Kurz hat es in den Kategorien Intrige und Korruption von „The Ides of March“ zur Perfektion gebracht.

Auch eine Leistung.

Ich widme deshalb den „Brutus-Tag“ unserem Bundeskanzler Sebastian Kurz

P.S.:

Das alles wird doch nicht etwa auch damit zu tun haben, dass die Zufriedenheit mit der Performance unseres besten Bundeskanzlers aller Zeiten immer mehr und mehr zurück geht?

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1 thoughts on “Cave Idus Martias – Brutus-Tag

  1. wir haben derzeit eine regierung, die über den gesetzen steht! egal ob postenbesetzung, corona-massnahmen oder dergleichen – es werden die gesetze nicht eingehalten. und keiner kann das aufhalten. wer spricht den da noch vom rechtsstaat? das recht geht vom volk aus!
    ich fühle mitlerweile tiefste verachtung für den menschen, der die wirtschaft an die wand fährt, die menschen krank macht, die kinder ihre jugend raubt und rund um sich nur lüge, betrug und korruption scharrt.

    wir sind nicht so!

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