„Österreich ist das einzige Land, das aus Erfahrung dümmer wird.“

(Interpretiert nach Karl Kraus – Originalzitat: »Ist es nicht die hoffnungsloseste und toteste aller Gewissheiten, unter einer Nation zu leben, die durch Schaden dümmer wird?« „Die Fackel“, 1920, 554-556, 2)

Dieses Zitat scheint sich, angesichts der aktuellen Ergebnisse bei der Sonntagsfrage, wieder einmal zu bestätigen.

FPÖVP kommen da gemeinsam auf 50 % und weil das noch nicht genug schlechte Nachrichten sind, steht dabei die FPÖ auf Platz 1 vor der SPÖ (hier der obligate Hinweis, dass derartige Zahlen immer mit Vorsicht zu geniessen sind, auch von der Umfragemethode abhängig und nicht in Stein gemeisselt sind. Allerdings zeigt sich dabei mit Sicherheit ein gewisser Trend und die Stimmungslage innerhalb der Wahlberechtigten).

Verdrängt also all die Wohltaten von blauen Regierungsbeteiligungen.

Zur Erinnerung – für alle mit schwachem Gedächtnis – wofür die (faschistische?) FPÖ steht:

Eine bis hier her lange, aber unvollständige Liste.

Hauptthema aber seit mehr als 30 Jahren: die „Ausländer“

Das war so unter Haider, Strache, Hofer und jetzt erst recht unter Kickl. Da gibt auch keine Berührungsängste mit Rechtsextremen, Reichsbürgern oder Querdenkern.

„Warum zum Schmiedl gehen, wenn man zum Schmied gehen kann?“

Viel tun muss die FPÖ für diese lichten Höhen in den Umfragen nicht. Erledigt doch die ÖVP deren Geschäfte zur vollsten Zufriedenheit der Blauen.

Die allgemein gestiegenen Unzufriedenheit mit der Arbeit der Regierung (Inflation, Energie, Korruption) ist einer der Gründe.

Ein weiterer ist die Themensetzung der ÖVP. Nach 17% im Frühjahr erachten mittlerweile 33% der Wähler*innen das Thema Asyl und Integration als prioritär.

Die ÖVP agiert nach dem Motto:

„Wir sagen einfach das gleiche, wie die FPÖ und dann schau ma, wieviele FPler uns dann wählen.“

Dafür verbündet sich der Herr Karl auch mit Orban und Vucic, sabotiert die EU durch ein Schengen-Veto gegen Rumänien und Bulgarien und will gar eine Mauer bauen.

Fun-Fact:

Das Schengen-Veto begründet Nehammer mit dem Verweis auf Migranten-Routen. Dem SPIEGEL liegen Dokumente aus dem Innenministerium vor: Demnach kamen fast alle Inder und Tunesier dank Ungarn und Serbien nach Österreich.

Die kurze Balkanroute für Inder und Tunesier: Visafreie Einreise mit dem Flieger nach Serbien, von dort nach Ungarn, wo Orbán sie nach Österreich durchwinken lässt.

Rumänien und Bulgarien spielen dabei keine Rolle.

Aber ca. 30.000 rumänische und bulgarische 24h-Betreuerinnen kümmern sich um die Alten und Kranken in Österreich. In Österreich kann man also sehr dankbar für die rumänische Pflegerin der Mama sein und ihr gleichzeitig die Familienbehilfe verweigern wollen.

Apropos Mauer: da war doch noch einer, der eine Mauer wollte. Und Mexiko sollte dafür zahlen. Der Herr Karl möchte die EU dafür zahlen lassen.

Laut Richterin Gnadenlos muss es keine Mauer sein. Ein Zaun tuts auch. Wir dürfen es nennen wie wir wollen.

Sowas hatten wir schon, wurde damals (2015) aber von Innenministerin Mikl-Leitner „bauliche Massnahmen“, oder im „Volksmund“ auch „Türl mit Seitenteilen“ genannt.

„Es gehe um technische Sperren mehrere Kilometer links und rechts des Grenzübergangs.“

Innenministerin Mikl-Leitner

Faktischen Nutzen hatte das schon damals keinen. Damals wie Heute ist der faktische Nutzen auf Stimmungsmache und Wahlkampfhilfe für die FPÖ beschränkt.

Faktische Grundlagen dafür gab und gibt es nicht.

Stand heute sind 21.335 Asylwerber*innen in der Grundversorgung. Bei einer Bevölkerung von 8.956.000 (Stand 2021) macht das exakt 0,238%

Migrationsforscher Gerald Knaus erklärt sehr klar, dass für die hohe Zahl an Asylanträgen in Österreich Innenminister Karner verantwortlich ist, weil das Innenministerium Menschen dazu drängt, in Österreich Asylantrag zu stellen, die das gar nicht wollen.

Fazit:

Die ÖVP schafft sich ein Problem, wo eigentlich keines ist und bietet dann dafür eine Lösung die keine ist. Nimmt dafür aber in Kauf, dass an anderer Stelle daraus ein echtes Problem wird, für das sie dann auch keine Lösung hat.

Die FPÖ lehnt sich zurück, lässt die ÖVP machen und erntet die Lorbeeren.

Warum das funktioniert und warum Menschen oft unbelehrbar sind lässt sich jetzt auch erklären und nennt sich:

KOGNITIVE DISSONANZ

Kognitive Dissonanz, das ist der unangenehme Zustand, der sich einstellt, wenn Überzeugungen plötzlich mit Fakten und Tatsachen konfrontiert werden, die diesen Überzeugungen zuwiderlaufen. Kognitiv, abgeleitet vom lateinischen „cognoscere“ = wissen und erkennen, steht für alles, was mit Wahrnehmen, Lernen und Wissen zusammenhängt. Dissonanz bedeutet Missklang, Unstimmigkeit. Die kognitive Dissonanz löst also einen Aufruhr im Kopf aus, dem man schnellstmöglich zu entfliehen versucht, indem trickreich die vorherrschenden Überzeugungen gestützt und verteidigt werden.

Die Erde ist eine Scheibe. Auf YouTube finden sich die Beweise dafür.

Die FPÖ hat nur das Wohl der Menschen in diesem Lande im Fokus. Beweise dafür finden sich in Krone, Oe24 & Co.

„Ein Mensch mit Überzeugungen lässt sich nur schwer ändern.“

In diesem Sinne:

Bleibt´s gsund und losst´s eich nix gfoin!

Passt´s auf eich auf und weht´s eich!

P.S.:

In diesem Zusammenhang muss man natürlich auch einen Blick auf den Rest der Parteienlandschaft werfen.

Die Grünen sind zum reinen Steigbügelhalter der Türkisen verkommen und anstatt sich mit Klimaaktivisten öffentlichwirksam irgendwo festzukleben, picken sie beharrlich an den wenigen Plätzen des steuerfinanzierten Futtertroges.

Die NEOS sind laut und machen einen lauteren Eindruck (Krisper) zumindest solange, bis sich Herr Loacker wieder zu Wort meldet und deren Unwählbarkeit zweifelsfrei festschreibt.

Die Unwägbarkeit Bierpartei (die in diversen Umfragen gute Werte erzielt) könnte sich als Seifenblase erweisen und die KPÖ spielt nur regional (Graz/Stmk) eine Rolle. Die MFG liegt in den letzten Zuckungen.

Bleibt die SPÖ.

SPÖ-Parteichefin Rendi Wagner ortet gestiegene „irreguläre Migration“ und ist bei der Schengen-Erweiterung auf einer Linie mit Innenminister Karner. Der Wiener Bürgermeister und der EU-Abgeordnete Schieder widersprechen.

Der Doskozil sagt dazu gar nix, lässt aber eigene Umfragen erstellen, die ihn als Retter der SPÖ erweisen.

 So gesehen werden die Ergebnisse der Umfragen auch für mich nachvollziehbar.

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1 thought on “KOGNITIVE DISSONANZ

  1. Wieder ein sehr guter Artikel von Hagerhard. Es ist wie es ist. Besonders hier in Niederösterreich
    dominieren die drei B, schwarze Beamte-schwarze Bauern-schwarze Beidln. Und wenn es mit Schwarz
    gar nicht mehr geht dann wirds halt Blau. Es ist nur mehr zum kotzen. Aber wie oben beschrieben
    es gibt keine Alternative mehr. die grünen sind Maurer, die roten waren schon immer Betonierer und die Neos-
    sorry geht auch nicht. Also was bleibt mir als Alternative zur Hanni-Tant. Ich wähle weiss, aber auch das
    ist nicht wirklich eine Alternative. Irgendwas stimmt mit unserer Wahldemokratie nicht mehr.

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