Die letzte Provokation kommt am 11. Februar vom damaligen Vizekanzler und Wiener Heimwehrführer Emil Fey:
„Wir werden morgen an die Arbeit gehen und wir werden ganze Arbeit leisten.“
Gemeint hat er damit die Vernichtung der Sozialdemokratie.
Bereits im Jahr 1933 hatte Dollfuß das Parlament ausgeschaltet und die Arbeiterbewegung schikaniert und provoziert. Anfang Februar 1934, wurde praktisch die gesamte Führung des Schutzbundes verhaftet.
In den Morgenstunden des 12. Februar 1934 durchsucht die Polizei das sozialdemokratische Parteisekretariat in Linz im „Hotel Schiff“ nach Waffen. Mitglieder des bereits verbotenen sozialdemokratischen Republikanischen Schutzbunds wehren sich. Es ist der erste Akt des österreichischen Bürgerkriegs, der in nur drei Tagen mehr als 300 Tote und 800 Verletzte fordern sollte. In der Folge brachen in den Wiener Arbeiterbezirken und einigen Bundesländern – hier vor allem den Industrieregionen der Steiermark und Oberösterreichs – Kämpfe aus.
Es ist der Auftakt zum endgültigen Untergang der Ersten Republik.
Ein Szenario, dessen Wiederholung man noch vor einigen Jahren für unmöglich gehalten hätte. Bewaffnete Auseinandersetzungen sind auch heute (noch) undenkbar.
Aber bis vor einiger Zeit war es auch undenkbar, dass österreichische Soldaten wieder gegen österreichische Demonstranten eingesetzt werden.
Wir wurden eines Besseren belehrt.
Ohne den berühmten Teufel an die Wand malen zu wollen, ist aber für alle eines ganz klar ersichtlich:
Unsere Gesellschaft spaltet sich immer mehr. Die gegensätzlichen Standpunkte zwischen „linken Gutmenschen“ und den „Wir sind das Volk-Schreiern“ werden immer unüberbrückbarer. Zumindest verbale Gewalt ist in diversen Social-Media-Kanälen an der Tagesordnung. Wie weit ist der Weg von ausgesprochenen Drohungen bis zur realen Tat?
Dieser Weg wird immer kürzer.
Ein Blick ganz nach rechts:
Am Rand der FPÖ organisiert sich eine junge Generation gewaltbereiter und bewaffneter Neonazis in Österreich. Einer von Ihnen, ein Neonazi der Gruppe „Defend Austria“ droht auch mit Terror-Anschlägen.
Im Oktober 2016 sprach der spätere Vizekanzler und Ibiza-Urlauber H.C. Strache von einem „Bürgerkrieg, der mittelfristig nicht unwahrscheinlich ist“.
Angesichts der aktuellen Entwicklungen erscheint diese Aussage aus dem Jahr 2016 wie eine self-fullfilling prophecy.
Ein wesentlicher Mechanismus einer solchen ist, dass derjenige oder diejenigen, die an die Vorhersage glauben, sich so verhalten, dass sie sich erfüllt.
Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass der derzeitige FPÖ-Obmann und seine Getreuen hart daran gearbeitet haben, dass sich dieser Bürgerkrieg – zumindest verbal – in der Mitte der Gesellschaft etabliert hat.
Es ist traurig und macht wütend, dass eine derartige Feststellung am 12. Februars 2025 getroffen werden muss.
Leider muss man auch festhalten, dass diese Entwicklung nicht auf Österreich begrenzt ist. Der Blick nach Madrid zum Treffen der „Patrioten“ zeigt, dass sich dieser Trend auf ganz Europa ausgeweitet hat.
Und da wären dann natürlich auch noch die Ereignisse in den USA.

„Know the differenz between Mein Kampf and Project 2025?
One was written in German and the other in English.“

P.S.: Es gibt sie, die gute Nachricht zum Tag – die Koalitionsverhandlungen zwischen FPÖ und ÖVP sind gescheitert. Damit gibt es, vorerst, keinen rechtsextremen Regierungschef in diesem Land.
Wie es jetzt weitergeht wird sich in den nächsten Tagen zeigen.
Wäre es unserem Bundespräsidenten nicht möglich dies politische Wahnsinnsfahrt in den Faschismus zu stoppen??
zum glück war das eingreifen von VdB nicht mehr notwendig, weil die verhandlungen gescheitert sind.
wie es weitergeht wird sich demnächst herausstellen.
wahnsinnsfahrt in den Faschismus ? siehe
Vortrag von Rainer Mausfeld zu Links/Rechts
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