ich hab da heute zwei zeitungsmeldungen für euch, die in der flut der „grossen wichtigen“ themen wie zb dem burkaverbot ziemlich untergegangen sind.

nichts desto trotz aber ein bissl perfide sind.

 

da wär einmal der pensionskassen-fachverband, der werbung für sein geschäftsmodell macht.

klar müssen die das.

die wollen ja zusätzlich geld, um es in den finanzmarkt zu pumpen.

und sie werben mit der steuerersparnis, die sich aus solchen firmenpensionen ergibt.

das klingt natürlich dann für den einzelnen super.

er kriegt ja dann angeblich mehr netto vom brutto.

 

also jetzt einmal abgesehen davon, dass wir das jahr 2008 und den grossen crash noch in guter erinnerung haben, hat sich die finanzmarktbasierende pension auch sonst nicht grad als grosser renner herausgestellt.

die nächste blase platzt bestimmt.

eingeführt und gefördert hat diese kapitalmarktunterstützung die schwarz-blaue regierung unter schüssel und khg.

eh schon wissen – die, die uns den eurofighter eingebrockt haben und bei verschiedenen deals auf kosten der steuerzahler ganz ordentlich mitgeschnitten haben.

 

und auch volkswirtschaftlich ist das eine ziemlich ungute angelegenheit.

weil leisten können sich solche firmenpensionen ja nur welche, denen am ende eines monats nach abzug aller lebensnotwendigen ausgaben noch ein bisserl geld überbleibt.

bei denen, die noch viel monat haben, aber das geld aus ist, geht das eh nicht.

also können die, die eh viel haben, sich auf steuerkosten noch zuusätzlich was auf die seite tun, damit sie am ende zur höchstpension auch noch ein bissl privatpension dazu kriegen.

und wenn sie dann nicht mehr sein werden unversteuert an die erben hinterlassen.

 

und das alles wollen sie auch noch in den kollektivverträgen verankern.

wie soll das bei der berühmten billa-verkäuferin funktionieren?

oder bei einem taxler mit den bekanntlich niedriegsten kollektivvertragslöhnen?

 

schaut ma a bissl aus wie umverteilung von unten nach oben.

is aber eh auch nix neues.

 

ziemlich perfide ist auch der nächste vorschlag

noch perfider ist, dass der von der AK kommt.

und die wko ist natürlich voll dafür.

 

also die AK fordert, dass mindestsicherungsbezieher zum kollektivvertragslohn angestellt werden, aber der arbeitgeber dafür mit der dann nicht mehr auszubezahlenden mindestsicherung subventioniert wird.

 

na super.

arbeitskräfte täten dann so ca. zur hälfte von der allgemeinheit bezahlt werden.

 

das ist schon deppad genug.

was aber noch viel deppata ist, sind zwei andere sachen in dem zusammenhang.

also erstens wird das konkurrenzverhältnis zwischen einem arbeitslosen mindestsicherungsbezieher und einem arbeitslosen arbeitsgeldbezieher doch um einiges verschärft.

als arbeitsgeber nehm ich doch dann lieber einen, für den ich die hälfte der kosten subventioniert krieg.

also täten arbeitslosengeldbeziehende arbeitslose eher weniger leicht einen job kriegen und irgendwann auch in den notstand und dann in die mindestsicherung fallen.

diese massnahme produziert also langzeitarbeitslose.

 

und zweitens, wär das eine ziemlich krasse wettbewerbsverzerrung bei den unternehmen. also wär ich mitglied ber der wko tät ich die schon fragen, ob die wo angrennt sind.

weil wenn jetzt zb ein tischler einen angestellten hat, für den er einen deutlichen teil des lohnes staatlich gefördert kriegt, kann der natürlich zu deutlich niederigeren kosten produzieren, als einer, der ganz normale arbeitsverhältnisse hat und alle löhne aus den betriebseinnahmen begleicht.

 

da kann man sich leicht ausrechnen, dass das auswirkungen auf den unsubventionierten betrieb hat.

und was das eventuell für folgen hat.

der muss dann den druck auf seine arbeitnehmer erhöhen oder gar leute entlassen, weil die aufträge zurückgehen.

und im schlimmsten fall muss er seine bude zusperren.

 

operation gelungen, patient tot.

 

und sowas kommt vom leiter der sozialpolitischen abteilung der AK.

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