Das sagte ein Rapid-Fan nach der Polizeiaktion am Verteilerkreis.

Besser kann man nicht beschreiben, was da passiert ist.

 

Gleich vorweg:

Ich habe überhaupt kein Verständnis für irgendwelche durchgeknallte Vollidioten, die Getränkedosen auf die dichtbefahrene Südosttangente werfen. Ich mag mir gar nicht vorstellen, was da alles passieren kann.

Ich hab auch kein Verständnis dafür, dass im dichtbesiedelten Stadtgebiet unkontrolliert Bengalenfeuer entzündet werden.

Dagegen MUSS die Polizei in angemessener Form vorgehen.

 

Die Betonung liegt auf ANGEMESSEN.

Jetzt lässt sich sicher auch über eine angemessene Form des Vorgehens diskutieren.

 

Worüber sich nicht diskutieren lässt ist, dass die von der Polizei durchgeführte Aktion in Favoriten übertrieben und unangemessen war.

Wir erinnern uns in diesem Zusammenhang auch an die unlängst erfolgte Räumung der Hausbesetzung in der Neulerchenfelder Strasse mit Panzern und Hubschraubern, die ebenfalls deutliche Anzeichen der Unverhältnissmässigkeit aufweist.

 

Wenn die Menschenrechtsorganisation Amnesty Austria postet

 

Ein #WienerDerby hat eigene Gesetze. #Menschenrechte gelten immer! Die #Polizei muss verhältnismäßig vorgehen und Würde&Rechte aller achten. Wenn ca. 1300 Menschen bis zu 7h im Winter im Freien festgehalten werden, läuten bei uns die Alarmglocken

 

ist das ein untrügliches Zeichen, dass bei diesem Polizeieinsatz einiges aus dem Ruder gelaufen ist.

Die eingekesselten Fans wurden auf einer Fläche von 850 m2 festgehalten. 0,63 m2 pro Person.

7 Stunden bei eisiger Kälte. Ohne medizinische Versorgung. Ohne sanitäre Einrichtungen.

Frauen und Kinder mussten ihre Notdurf inmitten der Menge verrichten und laut Berichten wurde auch die gerufene Rettung von der Polizei weggewiesen.

Es gibt Berichte, dass schwangere Frauen ebenso nicht aus dem „Kessel“ entlassen wurden wie Rollstuhlfahrer.

 

7 Stunden!

Wie lange brauchen 550 Polizisten um die Identität von 1.338 Menschen festzustellen?

Ergebnis dieser „Amtshandlung“: Eine Anzeige und eine Festnahme wegen Verstoß gegen Verwaltungsrecht.

 

Aus gewöhnlich gut informierten Kreisen wird berichtet, dass diese Vorgangsweise sich nicht zufällig ergeben hat, sondern eine Revanche für eine Anti-Polizei-Aktion der Rapid-Fans war.

Diese hatten bei einem Spiel der Europa League eine Choreografie mit der Buchstabenkombination 1312 präsentiert, was für die Polizei zweifellos eine Provokation war. Denn 1312 steht für ACAB – All Cops Are Bastards.

Oder ist es auch bei normalen Einsätzen Usus, dass die Volksanwaltschaft „begleitet“?

Es gibt auch Gerüchte, dass es sich für die Polizei um eine willkommene „Probe“ für Massnahmen bei politischen Protesten, wie sie derzeit in Frankreich an der Tagesordnung sind, gesehen wurde.

 

Diese Aktion der Polizei hat den erkenntnistheoretischen Vorteil, dass nicht nur die Zivilgesellschaft z.B. bei den Donnerstag-Demos am eigenen Leib verspürt, dass Rechtsextremisten in Sicherheitsministerien Brutalität nicht nur gegen Ausländer und politische Gegner anwendet.

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