SCHWEIGEKANZLER
ist das Wort des Jahres 2018.
Bereits zum zweiten Mal nach 2005.
Die Suche nach dem Wort des Jahres wird jährlich von der Gesellschaft für Österreichisches Deutsch (GSÖD) in Kooperation mit der Austria Presse Agentur (APA) veranstaltet.
„Während im Jahr 2005 der damalige Bundeskanzler Wolfgang Schüssel über Wochen überhaupt keine öffentliche Äußerung von sich gab, vermeide Bundeskanzler Sebastian Kurz wiederholt jedwede Reaktion zu für ihn unangenehmen Themen sowie zu Handlungen und Äußerungen von Mitgliedern der Koalitionspartei, bei denen die Öffentlichkeit eine klärende Aussage des Bundeskanzlers erwarten durfte. Dies habe ihm die Titulierung„Schweigekanzler 2.0“ durch einen führenden Politologen eingetragen“ erläuterte die Jury.
Ist Sebastian Kurz wirklich der Erbe des „Schweigekanzlers“ Wolfgang Schüssels, wie seine Kritiker ihm vorwerfen?
Bereits bei einer Umfrage im Juli 2018 sahen 40 % der Österreicherinnen und Österreicher Kurz als „Schweigekanzler“.
Auch die Rechercheplattform „addendum“ hat diese Frage im April d.J. beantwortet:
Auf eine gewisse Art ja.
mi-zaru, kika-zaru, iwa zaru
Nichts sehen. Nichts hören. Nichts Sagen.
Oder um im Slang von Sebastian Kurz zu bleiben: „Message-Controll“.
Das Jugendwort 2018 wurde „Oida“.
Das genuin österreichische Wort werde schon seit längerem verwendet, der Umfang seiner Bedeutungen sei jedoch größer geworden. Zum Sieg habe möglicherweise auch der Umstand beigetragen, dass ein junger Mann für die Verwendung des Wortes im Gespräch mit einem Polizisten unverständlicherweise eine Verwaltungsstrafe von 100 Euro aufgebrummt bekommen habe, führte die Jury aus.
In diesem Sinne:
Heast Oida!
Bleib gsund und loss da nix gfoin!
Und pass auf die auf!