Heute werde ich euch nicht allzusehr mit meinen Weisheiten belästigen, sondern nur so einige Zahlen unter die Leut bringen. Welche Zusammenhänge oder welche Rückschlüsse ihr aus diesen Zahlen für euch zieht bleibt euch überlassen. Die Reihenfolge ist ohne bestimmte Absicht und rein willkürlich.

Wobei ich mir den einen oder anderen Kommentar eher eh nicht verkneifen werd können.

Aber ich werds versuchen.

Ich fang an beim BIP (Bruttoinlandsprodukt), wies aktuell aussieht und wies kommen wird.

Und da sehen wir, dass eben dieses BIP im letzten Quartal des Jahres 2020 gegenüber dem Vorjahr um 7,8 % gefallen ist.

Ein grösseres Minus gab es nur in Spanien.

Aber die Spanier habens gut, weil für das Jahr 2021 liegen sie mit einem prognostizierten Wachstum von 5,6 % an der Spitze.

Wir habens ein bissl weniger gut, wenn nicht sogar eher schlecht, weil uns für heuer nur eine Steigerung von 2 % vorausgesagt ist. Damit landen wir auf dem guten Vorletzten Platz.

Apropos Steigerungen in Prozenten und Vergleich zum Jahr davor.

Da gibt’s auch sowas wie einen Rekord.

Sind doch die Kosten für Inserate des Bundeskanzleramtes von 2019 auf 2020 um 1443 % gestiegen.

In Worten: Eintausendvierhundertdreiundvierzig (!)

Gleich noch eine Zahl betreffend Regierung und Werbung.

In diesen Tagen wurden Werbeausgaben in der Höhe von bis zu € 180 Mio beschlossen.

Weiterhin auf der Suche ist Türkis/Grün nach einer Werbeagentur, an die € 30 Mio für „Kreativagenturleistungen“ fließen sollen.

Insgesamt also 210 (in Worten: Zweihundertzehn) Millionen Euro.

Dafür will der Nehammer wegen 20 Mio Euro, den „Kontrolldruck bei Sozialleistungen intensivieren“. Rund 4.800 Tatverdächtige wurden 2020 ausgeforscht Je mehr kontrolliert werde, desto mehr Anzeigen hagle es auch, deswegen will der Innenminister nun etwa auch auf Bezirksebene und in Zusammenarbeit mit den Pensionsversicherungen die Kontrollen intensivieren.

Im Vergleich dazu:

Die Steuerfahndung hat im Jahr 2019 „nur“ 561 Fälle bearbeitet und dabei 104 Millionen Euro an Steuern eingenommen.

Schon Juli 2017 veröffentlichte der österreichische Rechnungshof Berechnungen, die ergaben, dass bei den Cum-Ex-Geschäften tatsächlich ein Schaden für die Republik Österreich  entstanden war: 

Interessant dazu folgende Passage:

Viele Risiken, die zu Mehrfacherstattungen und in der weiteren Folge auch zu einem potenziellen Schaden führen konnten, waren dem Finanzministerium seit dem Jahr 2006 bekannt. In mehreren Projekten, Berichten und Arbeitssitzungen wiesen das zuständige Finanzamt sowie Expertinnen und Experten des Ministeriums auf die Probleme hin. Das Finanzministerium setzte die Lösungsvorschläge für Verfahrensvereinfachungen und –unterstützungen aber nicht um – laut Stellungnahme aufgrund begrenzter Personal- und IT-Ressourcen.
Die seit spätestens 2007 als unzureichend erkannte Personalausstattung des zuständigen Finanzamts wurde über Jahre hinweg nicht verbessert und hat sich bis zum heutigen Tag nicht verändert.

Von einer „Intensivierung“ der Bemühungen war weder etwas zu hören oder zu lesen.

Apropos intensivieren.

Hier wieder 3 Zahlen.

Die Regierung begab sich in eine „Comeback-Klausur“.

2 Tage

1 Massnahme – Aufstockung der Investitionsprämie

1 Ankündigung einer Massnahme – Aktion „Sprungbrett“ gegen die expoldierende Langzeitarbeitslosgkeit.

Wirtschaftsministerin Schrammböck nennt zur Investitionsprämie ebenfalls Zahlen:

  • 5 Mrd Euro Prämie sollen
  • 55 Mrd an Investitionen auslösen
  • 13 Mrd davon sollen wieder in den Staatshaushalt zurückfliessen und
  • 800.000 Arbeitsplätze sichern

In Wirklichkeit ist das nicht einmal ein halbes (1/2 oder 0,5) Comeback.

Zum grossen Teil werden Investitionen, die es ohnehin gegeben hätte, subventioniert.

In Österreich werden jedes Jahr etwa 40 Milliarden Euro in Maschinen, Software und Anlagen investiert. Viele Betriebe freuen nun über einen zusätzlichen Zuschuss, manche ziehen einfach schon geplante Ausgaben vor, was langfristig keinen volkswirtschaftlichen Vorteil bringt.

Die sicher nicht sehr regierungskritische „Die Presse“: Teure Prämie, zweifelhafter Nutzen

Beim Budgetdienst des Parlaments ist die Rede von einem „Transfer an Unternehmen“.

Die veröffentlichen Zahlen hätte weder der „Vater des modernen Rechnens“ noch Kurt Goedel nachvollziehen können.

Immerhin war Goedel aber in der Lage zu zeigen, dass es eine natürliche Zahl n mit formaler Darstellung N gibt, so dass n die Gödelnummer der Negation von Bew(N) ist. Die zugehörige negierte Formel ¬Bew(N) drückt also ihre eigene Unbeweisbarkeit aus und ist in der untersuchten Theorie weder beweisbar noch widerlegbar, falls diese widerspruchsfrei ist.

Der zweifelhafte Nutzen

Was man von „Deals“ durch Förderungen und dementsprechende Erwartungen halten kann, sei an zwei aktuellen Beispielen demonstriert.

Beispiel Nr. 1:

Verkehrsministerin Gewessler verteidigt die AUA-Rettung und sagt der „Deal“ sei nur ein Teil eines umfassenden Klimaschutzpakets.

Z.B. sollen Flüge auf Strecken, die mit der Bahn in weniger als drei Stunden zurückgelegt werden können, ganz gestrichen werden. Das betrifft zum Beispiel Wien–Salzburg. Aber natürlich auch Wien-Graz.

Die AUA fliegt zukünftig 14 mal wöchentlich (statt bisher 10 mal) Wien-Graz.

Und was macht eigentlich Frau Gewessler beruflich?

Beispiel Nr. 2:

In der im Firmenbuch hinterlegten Bilanz 2019 des MAN-Lkw-Werk in Steyr wird ein Ergebnis nach Steuern von 20,07 Millionen Euro ausgewiesen. Inklusive Gewinnvortrag aus den Vorjahren belief sich der Bilanzgewinn auf 617 Millionen Euro.

Im September 2020 zahlt die MAN-Konzernmutter Traton 500 Millionen Euro an Dividenden aus.

Im April 2021 zeigt sich, dass die Traton-Zahlen noch besser sind, als erwartet

Auch April 2021: Im Werk Steyr werden erste Mitarbeiter abgebaut

Für das MAN-Werk in Steyr gibt es eine Standortgarantie bis 2030. Aber nicht nur, sondern auch eine Beschäftigungsgarantie bis 2030, die einen Kündigungsverzicht des Unternehmens beinhaltet.

Noch eine sehr hohe Zahl:

Licht am Ende des Tunnels für viele (vor allem Klein- und Mittel-)Betriebe?

1,1 Milliarden Euro an coronabedingten Rückständen bei den Sozialversicherungen werden fällig.

In den nächsten Tagen bekommen die Unternehmen eine erste Zahlungsinformation, die den Firmen einen aktuellen Überblick über ihre ausstehenden Beiträge geben soll. Ein Antrag auf Ratenzahlungen wird am 1. Juni möglich sein. Die Beiträge für Beschäftigte in Kurzarbeit, Risikofreistellung oder Absonderung seien allerdings von Stundungen bzw. Ratenvereinbarungen ausgenommen. „Sie sind verpflichtend bis zum 15. des auf die Beihilfenzahlung zweitfolgenden Kalendermonates zu entrichten.

Dazu kommt dann noch das Ende der Steuerstundungen.

Aktuell sind rund 5,3 Milliarden Euro an Steuern gestundet bzw. Steuervorauszahlungen herabgesetzt. In Summe sind bis dato 894.661 Anträge von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Finanzverwaltung bearbeitet und freigegeben worden. Die geltende Befristung für bereits bestehende Abgabenstundungen wurde bis zum 30. Juni 2021 zu verlängert. 

Das ist der „Brandbeschleuniger“ für die zu erwartende Insolvenzwelle.

Kreditorenverbände erwarten spätestens ab dem zweiten Halbjahr eine Insolvenzwelle, sowohl bei Firmen als auch bei Privaten. Aufgrund des „extremen Rückstaus an Insolvenzen und der Zunahme der verschuldeten Haushalte infolge des Verlusts tausender Arbeitsplätze steht fest, dass auf Österreich eine Insolvenzwelle zukommen wird.“

Wieder 2 Zahlen:

94.000 Haushalte in Österreich können es sich nicht leisten, die Wohnung angemessen warm zu halten. Das geht aus einer Studie hervor, die die Statistik Austria für die den Energieregulator E-Control durchgeführt hat.

17.000 Mieter sind von Delogierungen bedroht. Mit Ende März liefen Corona-Mietstundungen für April, Mai und Juni 2020 aus. Damit sind diese gestundeten Mieten nun fällig.

Ein Sprungbrett

Da wird auch das angekündigte „Sprungbrett“ aus der Erwerbslosigkeit nicht helfen. Bis Ende kommenden Jahres sollen 50.000 Personen über die Aktion „Sprungbrett“ wieder einen Job bekommen. Geld ist noch keines dafür vorgesehen.

Geplant ist,  die Übernahme der Lohnkosten durch die öffentliche Hand für neueingestellte Langzeitarbeitslose – entweder ganz oder teilweise. Was genaues weiss man noch nicht.

Was man aber weiss, ist, wie das bisher bei ähnlichen Massnahmen gelaufen ist.

Aus meinem persönlichem Umkreis ist mir ein ähnlich gelagert Fall definitiv bekannt.

Und somit komm ich zur letzten Zahl für den heutige Tag.

Todesfälle überschreiten 10.000er-Marke

Mit dem gestrigen Tag wurden insgesamt 10.026 Todesopfer seit Pandemiebeginn in Österreich gemeldet.

Am 27. Oktober wurde die 1.000-Marke der (getesteten) Corona-Toten überschritten.

Das erste Covid-19-Todesopfer in Österreich gab es am 12. März 2020. Seither sind genau 406 Tage vergangen – im Schnitt kamen jeden Tag mehr als 24 Tote hinzu. Am Donnerstag waren es bereits 10.026 Menschen, die an oder mit Covid-19 gestorben sind. Pro 100.000 Einwohner sind somit bereits 112,6 Menschen in Österreich an Corona gestorben.

Das Rechen-Muster-Exemplar

Ganz zum Schluss keine Zahl, sondern ein Beispiel dafür, wie es um die Rechenkünste dieser Regierung bestellt ist.

Türkis/Grün lehnt eine Erhöhung der Anzahl der Intensivbetten ab und begründet das damit, dass mehr Intensivbetten mehr Tote nach sich ziehen.

In diesem Sinne:

Bleibt´s xund und losst´s eich nix gfoin!

Passt´s auf eich auf und wehrt´s eich!

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