die waffen nieder – jo eh.

krieg ist immer scheisse – ich glaub, da sind wir uns alle einig.

die alice schwarzer schreibt einen offenen brief und der dieter nuhr unterschreibt ihn. so wie viele andere auch.

„Wir bitten Sie im Gegenteil dringlich, alles dazu beizutragen, dass es so schnell wie möglich zu einem Waffenstillstand kommen kann; zu einem Kompromiss, den beide Seiten akzeptieren können.“

steht da in diesem brief an scholz.

und ich frag mich, welche (gewaltlosen) optionen man ziehen will, um putin zu einem waffenstillstand zu bewegen?

und weiter im text.

„Dazu steht selbst der berechtigte Widerstand gegen einen Aggressor in einem unerträglichen Missverhältnis. Wir warnen vor einem zweifachen Irrtum: Zum einen, dass die Verantwortung für die Gefahr einer Eskalation zum atomaren Konflikt allein den ursprünglichen Aggressor angehe und nicht auch diejenigen, die ihm sehenden Auges ein Motiv zu einem gegebenenfalls verbrecherischen Handeln liefern.

Und zum andern, dass die Entscheidung über die moralische Verantwortbarkeit der weiteren „Kosten“ an Menschenleben unter der ukrainischen Zivilbevölkerung ausschließlich in die Zuständigkeit ihrer Regierung falle. Moralisch verbindliche Normen sind universaler Natur.“

es wird also infrage gestellt, ob die ukrainer*innen (bzw. deren regierung) selbst darüber entscheiden dürfen wie lange dort widerstand geleistet wird.

weil dieser widerstand könnte ja putin dazu verführen, dass er die atombombenkarte zieht.

„Heiliger Sankt Florian

Verschon’ mein Haus, zünd’ and’re an!“

da hab ich gleich eine frage an die briefverfasser: woher wissen die, dass die menschen in der ukraine sich ergeben wollen?

ich hab dort ein paar freunde (und kommunizier mit denen seit dem 24.2. um 6.00 uhr früh). die wollen sich keinesfalls ergeben. in keinem fall.

„Es ist besser, auf den Füßen zu sterben, als auf den Knien zu leben.”

ich weiss, wie es freunden in belarus geht (jenen, die es noch nicht geschafft haben nach polen zu fliehen). das leben in belarus ist ein kindergeburtstag gegenüber jenem, dass eine ukraine unter dem despoten putin zu erwarten hätte. und das wissen die ukrainer*innen auch. der diebstahl von traktoren und getreide wär noch die gelindeste „unannehmlichkeit“.

und wer sagt, dass es putin mit der ukraine genüge sein liesse?

was wenn dann noch moldawien, das baltikum …

ich tät ma grad von „linken“ mehr widerstand gegen faschistische diktatoren erwarten.

geschichtlich bedingt. aus der erfahrung was es heisst in konzentrationslager gesperrt zu werden.

da is nix mit waffen nieder.

da muss schon sehr viel eher ein „wehret den anfängen“ und ein „nie wieder“ das motto sein.

ich geh davon aus, dass auch die briefschreiber und deren unterstützer am 8. mai den tag der kapitualtion der faschistischen armee der deutschen feieren.

das wär ohne waffen nix geworden.

ganz europa würde vielleicht heute noch im „tausendjährigen reich“ dahinvegetieren.

und niemand könnte seine meinung öffentlich kundtun ohne vielleicht im gefängnis oder sonstwo zu landen.

in russland werden derzeit menschen verhaftet, die imaginäre plakate in die höhe halten.

ja, wir wissen noch nicht, wie sich das noch entwickelt.

wir wissen noch nicht, welchen preis wir (österreich und der rest von europa) zahlen werden. es könnte ein hoher sein. über höhere energiepreise, steigende inflation usw. verbunden mit wohlstandsverlust und armut (die dabei entstehenden ungerechtigkeiten stehen auf einem anderen blatt und haben unmittelbar mit der derzeitigen österreichischen regierung zu tun. dazu ein ander mal.)

das ist nichts gegenüber jenem preis der in der ukraine – und auch in russland – von unschuldigen menschen bezahlt werden wird.

genau deswegen bin ich der meinung, dass „wir“ alles unternehmen müssen um deren preis so gering wie möglich zu halten.

aber keinesfalls darf dieser preis die aufgabe der freiheit sein.

nicht für uns und nicht für die menschen die noch immer dort sind und um genau diese freiheit auch mit dem leben bezahlen.

wie übrigens viele aus verschiedenen ideologischen lagern im widerstand gegen hitlerdeutschland.

ich wär sofort dafür, dass es eine „weltpolizei“ gibt, die derartigen faschistischen agressoren entgegentritt. mit waffengleichheit oder sogar übergewicht und völkerrechtlich legitimiertem recht diese waffen auch einzusetzen.

so wie es eben eine bewaffnete polizei mit gewaltmonopol in einem ordentlichen rechtsstaat gibt.

gibt’s halt leider nicht.

wäre von anfang an klar gewesen, dass ein überfall auf die ukraine den eintritt der nato zur folge hat, wäre es nie zu diesem überfall gekommen. da bin ich mir sicher. eben weil putin weiss, dass dies zum einsatz von atomwaffen und der völligen vernichtung russlands führen würde.

der fehler war, nicht bereits bei der annektion der krim diesem treiben einhalt zu gebieten.

eine zb von der UNO legitimierte „weltpolizei“ hätte bereits diesen diebstahl ahnden können.

aber wie schon gesagt – gibt´s halt leider nicht.

also bleibt uns nix anderes über, als der ukraine zumindest jene möglichkeiten in die hand zu drücken um ihren widerstand möglich zu machen.

auch schwere waffen.

«Die Faschisten werden nicht durchkommen!»

Dolores Ibárruri beflügelt mit diesen Worten im spanischen Bürgerkrieg den Widerstand gegen die Franquisten. Worte, die heute noch wirken.

Wirken sie noch heute?

Der Redetext in deutscher Übersetzung

Arbeiter! Bauern! Antifaschisten! Patriotische Spanier!…

Erhebt euch gegen den faschistischen Militäraufstand und verteidigt die Republik, verteidigt die Freiheit und die demokratischen Errungenschaften des Volkes!…

Durch die Bekanntmachungen der Regierung und der Volksfront weiß das Volk um den Ernst der Stunde. In Marokko und auf den Kanaren kämpfen die Arbeiter, Seite an Seite mit den republiktreuen Kräften, gegen die aufständischen Militärs und Faschisten.

Begleitet vom Schlachtruf „Der Faschismus wird nicht durchkommen, die Henker vom Oktober ’34 werden nicht durchkommen!“, schließen sich die Arbeiter und Bauern aus den verschiedenen Provinzen Spaniens dem Kampf gegen die bewaffneten Feinde der Republik an. Kommunisten, Sozialisten und Anarchisten, demokratische Republikaner, Soldaten und republiktreue Kräfte haben den Umstürzlern, die die von ihnen so oft hervorgekehrte Soldatenehre durch den Dreck des Verrates ziehen, die ersten Niederlagen zugefügt.

Das ganze Land bebt vor Entrüstung vor diesen Unmenschen, die das Spanien der Demokratie und des Volkes in eine Hölle des Terrors und des Todes stürzen wollen.

Aber: Sie werden nicht durchkommen!

Ganz Spanien rüstet sich zum Gefecht. In Madrid ist das Volk auf der Straße, es unterstützt die Regierung und spornt sie mit seiner Entschlossenheit und seinem Kampfgeist an, damit sie beim Niederschlagen der aufständischen Militärs und Faschisten bis zum Ende geht.

Jugendliche, haltet euch bereit zum Kampf!

Frauen, heldenhafte Frauen des Volkes! Erinnert euch an den Heldenmut der asturischen Frauen 1934; kämpft auch ihr an der Seite der Männer und verteidigt das Leben und die Freiheit eurer Kinder, die der Faschismus bedroht!

Soldaten, Söhne des Volkes! Steht treu zur Regierung der Republik, kämpft an der Seite der Arbeiter, an der Seite der Kräfte der Volksfront, zusammen mit euren Vätern, Brüdern und Genossen! Kämpft für das Spanien des 16. Februar, kämpft für die Republik, verhelft ihnen zum Sieg!

Arbeiter aller politischen Strömungen! Die Regierung gibt uns die Waffen, damit wir Spanien und das Volk vor dem Schrecken und der Schmach bewahren, die ein Sieg der blutrünstigen Henker vom Oktober ’34 bedeuten würde.

Niemand darf zögern! Alle müssen bereit sein zu handeln. Jeder Arbeiter, jeder Antifaschist muss sich als bewaffneter Soldat begreifen.

Völker Kataloniens, des Baskenlandes und Galiciens! Alle Spanier! Verteidigt die demokratische Republik und festigt den Sieg, den das Volk am 16. Februar errang.

Die kommunistische Partei ruft euch zum Kampf. Sie ruft besonders euch, Arbeiter, Bauern und Intellektuelle: Reiht euch ein in den Kampf, um die Feinde der Republik und der Volksfreiheit endgültig niederzuschlagen. Es lebe die Volksfront! Es lebe die Einheit aller Antifaschisten! Es lebe die Republik des Volkes! Die Faschisten werden nicht durchkommen!

¡No pasarán!

Ergänzung

Russia strikes the port city of Odesa less than 24 hours after signing an agreement to allow shipments of agricultural exports. The Kremlin continues to weaponize food. Russia must be held to account.

Top Voraussetzungen für einen weiteren offenen Brief unserer Intellektuellen, in dem erneut steht, man müsse mit Putin einfach mal reden und verhandeln

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1 thoughts on “«¡No Pasarán!»

  1. Guten Tag!

    Kann hier nur Gerge Orwell beisteuern:
    “Pacifism is objectively pro-fascist. This is elementary common sense. If you hamper the war effort of one side, you automatically help out that of the other. Nor is there any real way of remaining outside such a war as the present one. In practice, ‚he that is not with me is against me‘.”

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