Kanzler Sebastian Kurz und seine Regierung spenden.

1 Monatsnettogehalt – macht für Kurz € 11.700,-.

Ein Solidaritätsopfer gibt es auch vom Bundespräsidenten. Wie die Regierung spendet Alexander Van der Bellen ein Monatsgehalt für karitative Zwecke. Bei VdB sind das 13.000 Euro. 

(Anmerkung – Im Rahmen der jährlichen Steuererklärung bzw. bei nur Gehaltsempfängern beim Jahressteuerausgleich, werden diese Spenden bei der Steuerbemessungsgrundlage berücksichtigt und der/die SpenderIn erhält je nach Progessionsstufe bis zu 55 % der Spende als Steuergutschrift gutgeschrieben).

Der/die SpenderIn entscheidet selbst, an wen die Spende fließt. Bedingung: an „eine Organisation, die einen wichtigen Anteil daran hat, dass die Corona-Krise möglichst gut bewältigt werden kann.

Möglich wäre als Empfänger z.B. das Rote Kreuz als Dank für die Corona-App?

So bleibt das Coronakrisen-Monopol fest in schwarz-türkiser Hand: „Die Raiffeisenbank sponserte die Krisenkommunikationskampagne des Roten Kreuzes, die von der Regierung übernommen wurde. Die Uniqa-Privatstiftung finanzierte wiederum die „Stopp Corona“-App des Roten Kreuzes.“

Wir wissen also nicht, wohin die Spenden fliessen.

Wir werden es auch nie erfahren.

Vorbild für diese Aktion ist die neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern, die auf 20 % ihres Gehalts verzichtet.

Willst du immer weiter schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah

Goethe

Ein Blick über den Semmering hätte gereicht.

Die KPÖ-Abgeordneten in Graz und im steirischen Landtag verzichten seit 1998 auf zwei Drittel ihrer Politgehälter.

Allein bei der ehem. Vizebürgermeisterin und nunmehrigen Stadträtin Elke Kahr summiert sich das seit 2005 auf eine Summe von etwa 850.000,- Euro.

Dabei geht es aber nicht um Almosen. „Es ist ein klarer Auftrag, an den Verhältnissen etwas zu verändern und den Menschen Mut zu machen.“

Was Kurz & Co da machen ist nichts anderes als lächerliche Symbolpolitik.

Eine schlechte Mischung aus PR-Gag und modernem Ablasshandel.

Natürlich kommt jetzt der Einwand:

Hätten sie nicht gespendet, würde umgekehrt genauso „gesudert“.

Es allen recht getan, ist eine Kunst die niemand kann

Doch – man hätte einiges „Richtiger“ machen können.

Notwendig wäre dazu im Gegensatz aber ordentliche Politik für die Menschen die wirklich derzeit unter der CoronaKrise und wahrscheinlich noch mehr in Zukunft unter der kommenden Wirtschaftskrise leiden werden.

Mehr als 500.000 Arbeitslose und mehr als 600.000 Menschen in Kurzarbeit.

Das bedeutet für sehr viele Menschen eine sehr reale und deutliche Einbusse beim Einkommen.

Im internationalen Vergleich zeigt sich, dass die Nettoersatzrate in Österreich ausgesprochen niedrig ist.

Im Gegensatz zu den 55 % in Österreich gibt es in Deutschland 60, in Schweden 70 und in Belgien sogar 90 % des letzten Nettogehaltes.

Anträge, z.B. das Arbeitslosengeld zu erhöhen wurden von dieser Regierung abgelehnt.

Doch auch für die vielen EPUs und KMUs zeigt sich in den letzten Tagen, dass die Hilfsmassnahmen nicht dort ankommen, wo sie notwendig und versprochen waren.

Es gibt bereits zahlreiche Hilferufe von Seiten der Wirtschaftstreibenden ebenso wie aus dem Kunst- und Kulturbereich.

Doch niemand bei von Verantwortlichen hört zu.

Sind doch alle Verantwortungsträger mit den täglichen Pressekonferenzen beschäftigt. Das Wesentliche scheint nach wie vor, den „Overkill“ an Medienpräsenz aufrechtzuerhalten.

Den Menschen in diesem Land wird damit nicht geholfen!

Weder mit dieser PR-Maschinerie, noch mit den Almosen.

Mehr denn je gilt:

i don´t believe in charity – i believe in solidarity
charity is so vertical. It goes from the top to the bottom. solidarity is horizontal. it respects the other person.

Eudardo Galeano
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1 thoughts on “pr-gag oder ablasshandel?

  1. Arbeitslosengeld & Mindestlohn sind beinahe wertlos (und werden immer wertloser je mehr Arbeitslose es gibt)
    WEIL
    für solche „Errungenschaften“ erst einmal ein Job zustande gebracht werden muss:
    heute braucht man aber schon Ellbogentechnik & Intrigentalent, um überhaupt zu einem Job zu kommen
    — wo dann nicht Arbeitszeit gegen Geld getauscht wird sondern Outsourcing des unternehmerischen Risikos stattfindet —
    — „was hat sie sich dabei gedacht, das war doch vorauszusehen“ als Kündigungs-Begleitinfo —
    und weil (Menschen)ÜberlebensKlima nicht mit Konzernen & Jobs erreichbar ist sondern die „Hängemattenfaulenzer“ als Einzige NICHT zur Klimavernichtung beitragen, sollte sich der ÖGB endlich um eine Mindestsicherung OHNE Bedingungen kümmern
    !
    (mehr Jobs = mehr BIP = mehr Energieverbrauch = mehr Klimaerwärmung: fast jede Energie endet letztlich in Wärme zb Reibung, Luftwiderstand, Maschinenkühlung etc.etc. siehe 81gradimsommer und das ist sehr untertrieben geschätzt; Primärenergie steigt bis auf ein paar Corona Wochen stark steigend, und DARÜBER HINAUS behindern Klimagase wie CO2/NO2/NO3/CH4 die Abstrahlung der Wärme ins Weltall = steigern noch weiter die Temperatur der Atmosphäre = mehr Energie für Klimaanlagen = wieder mehr Erwärmung etc.etc.)

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