E-Auto-Förderung steigt von 3.000 auf 5.000 Euro

„Wir wollen am Weg aus der Corona-Krise in die Zukunft investieren. Genau das schaffen wir mit der Offensive für E-Mobilität„, sagte Umweltministerin Gewessler bei der Pressekonferenz.

Wirklich?

Insgesamt beträgt der Umfang der E-Mobilitätsförderung für die Jahre 2019 und 2020 93 Millionen Euro.

Wir haben einen Rekord an Arbeitslosen und Kurzarbeit, existenzbedrohte KMUs und EPUs, die Krankenkassen haben kein Geld und die Förderungen für Kfz der gehobenen Preisklasse werden deutlich erhöht.

Zumindest Günther Kerle, Sprecher der österreichischen Automobilimporteure, ist begeistert.

Die Fakten:

Im Jahr 2019 wurden insgesamt 9.242 (0,42 % der Gesamtzulassungen) und 2020 bis Mai 2.985 Elektro-Pkw neu zugelassen.

Der Basispreis eines e-Golf beträgt € 33.990,-. Zum Vergleich: der „normale“ neue Golf 8 kostet € 21.490,-.

Das meistverkaute e-Auto in Österreich im Jahr 2019 war der Tesla Model 3 mit 2342 Stk. und einem Preis von € 47.680,-, gefolgt vom BMW i3 mit 1.191 Stk. und einem Preis von € 40.300,-.

Ohne jetzt die Sinnhaftigkeit von E-Autos in Diskussion stellen zu wollen, muss aber doch die Frage gestellt werden, ob die Förderung des Individualverkehrs an sich eine Massnahme zum Schutz des Klimas ist.

Entscheidender ist doch, die Auto-Pendler zum Wechsel auf öffentliche Verkehrsmittel zu bewegen. Ob die Blechlawine konventionell oder per E-Motor rollt ändert nichts am drohenden Verkehrsinfarkt und den damit verbundenen Kosten für die Infrastruktur. Sollten nicht alle zur Verfügung stehenden Mitteln zur Förderung des öffentlichen Verkehrs verwendet werden?

Muss jemand, der € 40.000,- und mehr für den Kauf seines/ihres Autos aufwenden kann mit einem Steuerbonus von € 5.000,- gefördert werden?

Polemisch zusammengefasst:

Die berühmte „Billa-Verkäuferin“ subventioniert den Tesla ihres Direktors und fährt selber mit der Bim in die Arbeit.

Ist das das Credo grüner Umweltpolitik?

Es muss immer wieder festgehalten und betont werden:

„Ohne sozialen Kampf ist Ökologie nur Gartenpflege“

Chico Mendes

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2 thoughts on “billiger billiger billiger

  1. hr. vizekanzler kogler! FÜR WAS HAB ICH JAHRZEHNTE GRÜN GEWÄHLT; UNTERSCHRIFTEN GESAMMELT
    GESPENDET, mich ENGAGIERT UND ALS UMWELTKÄMPFER ALS SPINNER DIFFAMIEREN LASSEN. die corona-krise war bzw. ist eine chance, aber grün fördert absolut umweltschädigendes verhalten inform von aua rettung, elektrische suv und und: HR VIZEKANZLER KOGLER! können sie wirklich noch gut schlafen.

  2. Die Umweltpolitik geht am Kern des Problems vorbei und setzt auf Symbole. Die Kernfrage ist doch, wie wir am schnellsten den Klimawandel bremsen. Dazu haben wir nur begrenzte Ressourcen (Anlagen, Infrastruktur, Rohstoffe und Arbeitskraft). Nur Geld ist unbegrenzt vorhanden. Die EZB ist der moderne Esel-streck-dich aus dem Märchen.
    Mit der massiven Förderung von batterieelektrischen PKW werfen wir das Geld dort hinaus, wo es wenig bringt. Was wir brauchen ist Kostenwahrheit und ein wirksamer Preis für Schadstoff-Emissionen. Die Diskussion um das Verbot von Verbrennungsmotoren ist Zeitverschwendung. Diese Motoren gibt es nur dort, wo keine geeignete Stromquelle verfügbar ist.
    Die Kohlekraftwerke im europäischen Stromverbund sollten vorrangig ersetzt werden. Auch dabei ist Kostenwahrheit sehr hilfreich. Der Opportunitätspreis für das Laden von Elektrofahrzeugen ist der Strompreis für den Strom aus dem jeweils teuersten laufenden Kraftwerk. Wer nur Wirkungsgrade vergleicht, denkt zu kurz.

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