Eigentlich müsste gerade jedeR, noch mit einem verbliebenen Restbestand an Vernunft ausgestattete, Wahlberechtigte einen grossen Grant bekommen.
Wir erinnern uns an den Eiertanz von Kurz und seinen Mannen (Finanzminister Blümel und ÖBAG-Chef Schmid) als es um die „Rettung“ der Austrian Airlines ging.
Ende April d.J. erklärte Bundeskanzler Kurz zu den Kalamitäten der Austrian Airlines: „Eine Hilfe ohne Vorteile für den Standort Österreich ohne eine Beteiligung an der Lufthansa – einfach nur so – die wird es nicht geben“.
Gekommen ist es dann ganz anders.
Die AUA erhielt 150 Millionen Euro direkte nicht rückzahlbare Staatshilfe.
Weitere 300 Millionen Unterstützung als Kredit, welcher aber durch die Corona-Agentur Cofag zu 90 Prozent garantiert wird.
Ohne Unternehmensbeteiligung oder andere wesentliche Zugeständnisse.
Die versprochene Arbeitsplatzsicherung und der angekündigte Klimaschutz könnten sich ganz leicht in Luft auflösen.
Lt. AUA-Aufsichtsratsprotokoll vom 4. Juni, stehen sowohl die Standortgarantie als auch die ökologischen Aspekte unter Wirtschaftlichkeitsvorbehalt. Letztendlich liegt die Entscheidungshoheit damit bei der Lufthansa in Frankfurt.
Was genau ausgehandelt wurde, dürfen wir auch gar nicht wissen.
Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) verweigert genaue Auskünfte und erklärte, Vertragspartner seien die Staatsholding ÖBAG und die Finanzierungsagentur für Coronahilfen COFAG. „Die vorliegenden Fragen betreffen daher operative Geschäftsangelegenheiten der ÖBAG bzw. COFAG und somit keine in die Zuständigkeit des Bundesministeriums für Finanzen fallenden Gegenstände der Vollziehung“.
Zusätzlich plant die AUA die Regelungen für die Kurzarbeit für ihre MitarbeiterInnen für 2 Jahre (bis Frühjahr 2022) in Anspruch zu nehmen.
Kosten für die SteuerzahlerInnen – mindestens eine Milliarde Euro.
Der vorhandenen Personalstand von 7.400 wird trotzdem um 1.100 reduziert. Der Vorstand hofft allerdings darauf, „dass die erforderliche Reduktion des Personalstandes größtenteils durch die natürliche Fluktuation erreicht werden könne“.
Die Beschäftigten der Austrian müssen darüber hinaus mit Gehaltskürzungen zwischen 5,9 und 12,7 % rechnen.
„Das gelte auch für den Vorstand. Zudem würden keine Boni ausbezahlt. Ich werde auf deutlich mehr als die Hälfte meines bisherigen Gesamteinkommens verzichten“, erklärte AUA-CEO Alexis von Hoensbroech.
Aber erstens kommt es anders, zweitens als man denkt.
Nicht nur dem Vorstand der AUA, auch den rund 200 Führungskräften wurden Ende Juli Boni-Zahlungen für das Geschäftsjahr 2019 genehmigt und ausbezahlt.
Allein bei den drei Vorständen dürfte es sich um eine Größenordnung von rund eine Million Euro handeln.
Werden Kurz & Co jetzt dafür Verantwortung übernehmen und eventuelle Konsequenzen ziehen? Rücktritte?
Gemeinsam ist den beteiligten Politikern, als auch Managern, die Unfähigkeit, Hemmungslosigkeit, Abgehobenheit, Gier und das Fehlen jeglicher moralischer und ethischer Grundsätze.
Ab in den Flieger mit ihnen und weit weg auf eine einsame Insel.
Ohne Retourticket.