An diesem Freitag, dem 24. Februar, jährt sich der Überfall Russlands auf die Ukraine.

Am Dienstag dieser Woche fühlt sich Putin bemüssigt eine Rede zur Lage der Nation zu halten:

Russland habe sich bemüht, das Problem im Donbass friedlich zu lösen. Aber der Westen habe ein anderes Szenario vorbereitet. „Sie haben den Krieg begonnen. Wir haben alles getan, um ihn zu stoppen.“

Die Aussagen Putins klingen irgendwie vertraut.

Hitler rechtfertigte den Überfall auf Polen mit einem angeblichen polnischen Angriff auf den Sender Gleiwitz in Schlesien. Jetzt schieße man eben „zurück“.

Putin hat noch etwas gesagt – man verzeihe mir meinen kleinen Einschub und den damit verbundenen Zynismus:

Wenn ich das richtig verstanden habe ist in Wahrheit alles ganz ganz anders.

„Das Projekt der Ukraine wurde bereits im 19. Jahrhundert in Österreich-Ungarn begonnen, um historische Ländereien von Russland abzulösen.“

Also auf gut Deutsch: Wir Österreicher sind schuld.

.

Das wäre in Wahrheit würdig und recht – und logisch. Schließlich war  Österreich an der Entstehung des 1. und 2. Weltkrieges maßgeblich beteiligt. Ein potenzieller 3. Weltkrieg ohne unserer Mitwirkung wäre daher inakzeptabel.

Russland ist also das Opfer

Sagt Putin.

Und meint damit das von ihm in Geiselhaft genommene Russland.

In Wahrheit sind aber die vielen Getöteten und  Verletzten (auf beiden Seiten), Vergewaltigten und Vertriebenen die Opfer. Darunter viele Zivilisten und Opfer von Kriegsverbrechen.

Dafür tragen Putin und seine Mitläufer die volle Verantwortung.

Das ist dem „neuen Zaren“ aber nicht genug.

Er träumt von der Wiederherstellung Grossrusslands.

Und er hat eine Plan – next Step Belarus.

Ein Fahrplan, der in weiterer Folge auch für Kasachstan, Armenien, Georgien oder Moldau gelten könnte.

Ich tät mir ja wünschen, ihn in Den Haag zu sehen.

Leider wird’s das halt nicht spielen.

Es sind aber längst nicht nur die Menschen Russlands und der Ukraine betroffen.

Wir erinnern uns: Der Krieg hat zu einem starken Anstieg der Getreidepreise geführt. Das trifft vor allem Länder wie Jemen, die schon jetzt Nahrungsmittelhilfe brauchen.

Die gesamte Weltwirtschaft hat sich seit dem Überfall auf die Ukraine verändert. Eine neue Studie zeigt, das Menschen auf der ganzen Welt durch die ausgelöste Steigerung der Energiepreise und in weiterer Folge der dadurch steigenden Inflation, armutsgefährdet sind. Weltweit könnten dadurch bis zu 141 Millionen in extremer Armut gedrängt werden. Auch in Österreich.

„Du kannst nicht mit jemandem über Frieden verhandeln, der gekommen ist um dich zu töten.“

angeblich Golda Meir (Israelische Ministerpräsidentin, geboren am 3. Mai 1898 in Kiew).

Nach dem offenen Brief von Alice Schwarzer in dem sie darum bittet „alles dazu beizutragen, dass es so schnell wie möglich zu einem Waffenstillstand kommen kann; zu einem Kompromiss, den beide Seiten akzeptieren können.“ hat sie nun gemeinsam mit Sarah Wagenknecht ein „Manifest für den Frieden“ gestartet.

Eh.

Wir sind uns alle einig, dass Krieg scheisse ist.

Wir alle wünschen uns den Weltfrieden.

In diesem Fall sind es aber auffallend viele Rechte die plötzlich den Frieden für sich entdecken. Von der AfD über Kickls FPÖ bis Strache.

Zeig mir deine Freunde und ich sag dir, wer du bist.

Nach ihrem Aufruf für eine Friedensdemonstration fühlt sich Sahra Wagenknecht als „rechtsoffen diffamiert“.

Das ist jene Frau Wagenknecht, die sagt:

„Wir können froh sein, dass der Putin nicht so ist, wie er dargestellt wird“

„Russland hat praktisch kein Interesse in die Ukraine einzumarschieren“

Das Schlimme ist, dass sie glaubt, was sie da sagt.

Aber ma hat keine schlechte Nachred, weil man für den Frieden ist. Die schlechte Nachred hat man, weil man der Unterwerfung der Ukraine dem faschistischen russischen Diktator das Wort redet.

Statt „Die Waffen nieder“ muss es heissen „Wehret den Anfängen“ und „Nie wieder“.

Man sollte „Die Waffen nieder“ lesen. Gerade heute. Von Suttner kritisierte das damalige Denken von Imperialismus und sterben fürs Vaterland. Also alles, wofür Putin steht. Es gibt aber keine einzige Zeile dazu, sich Aggressoren ergeben zu müssen.

Ich bin sehr froh darüber, dass die KPÖ endlich eindeutig Stellung bezieht und den „Abzug der russischen Truppen aus der Ukraine“ fordert.

Heute am 24. 2. lädt  übrigens auch der „Akademikerball“ zu einer rauschenden Ballnacht in die imperialen Prunksäle der Wiener Hofburg. Das passende Datum für die mit Russland per Freundschaftsvertrag verbundenen neuen Friedenstauben um einen gepflegten Rechtswalzer aufs Parkett zu legen.

Und zum Abschluss, um dem heutigen Datum die gebührende Ehre zu erweisen, möchte ich einen weiteren „Gedenktag“ ins Bewusstsein rufen.

Am 24. Februar 1920 gründete sich die NSDAP.

melde dich zum newsletter an. du wirst sofort über neue posts informiert:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert