aufgrund der aktuellen entwicklung in der spö könnte es jetzt schnell gehen mit eventuellen neuwahlen.

braucht nur jemand in der övp auf die idee kommen, dass er dem darniederliegenden alten mann spö ein zuckerl in den bart picken kann.

und der lopatka oder der blümel sind potentielle „zuckerlindenbartpicker“.

 

der wiener kutscher und nunmehr auch offiziell parteivorsitzende michi häupl hat schon ausgerichtet:

„hallo  – i bins!“

 

und ich könnt mir auch vorstellen, dass die ehemals roten „granden“ denken, mit einem neuen unverbrauchten gesicht und dem image des machers, lassen sich wahlen erfolgreich schlagen.

die haben ja auch geglaubt, der hundstorfer hat eine echte chance.

 

fehlt also nur noch der berühmte tropfen.

 

es könnt also schnell gehen.

zu schnell für die unterschiedlichen initiativen die sich da grad im luftleeren raum links der spö an den aufbruch machen.

woher sollen da so schnell geld, strukturen und programm kommen?

auf eine abspaltung der „linken“ in der spö tät ich keinesfalls zählen.

die nadel vom kompass ist zu fest mitten in der spö verankert.

und die nibelungentreue der spö-funktionäre ist legendär.

 

trotzdem ist die lage zwar aussichts- aber nicht hoffnungslos.

vielleicht gelingts ja unter dem dann entstehenden zeitdruck sowas die „die linke“ zu formieren.

und ich mein – das sollt auch durchaus so heissen.

kp, wandel, europa und wien andas-aktivisten, linke piraten usw.

die dort schon bestehenden strukturen und vernetzungen könnten das grundgerüst bilden.

ex-spler (so sich trauen) und was sich da sonst noch so an organisationen (zb aufbruch, nuit debout, demos, diem25) und individuen herumtreibt sollte herzlich eingeladen sein, sich in diese strukturen einzubringen und diese zu erweitern.

auch, wenn da dann einige einen sprung über den eigenen grossen schatten wagen müssten.

weil, wenn alle springen, fällts einem selber auch leichter diesen hupfer zu machen.

 

ich glaub ja, dass es nicht an einer grundsätzlichen übereinkunft über themen scheitern kann. da sind „wir“ uns eh sehr einig.

viel eher – wie das bei den linken halt auch schon traditionell der fall ist – an persönlichen eitelkeiten, befindlichkeiten.

das war ja auch schon beim lenin und beim trotzki so (bitte tuts mich jetzt nicht mit historischen richtigstellungen geisseln – danke).

 

aber weil wir schon beim thema themen sind, möcht ich die aus meiner sicht wesentlichen punkte doch einmal „in aller deutlichkeit“ benennen.

nur, damit wir uns sicher sind, dass ma eh vom gleichen reden.

und zwar ned so theoretisch intellektuell, wie das sonst so üblich ist.

sondern so, wie mir da schnabel gwachsen ist.

 

der entscheidende punkt ist wohl die „soziale“ frage.

 

der kampf gegen die armut an sich und speziell gegen alters- und jugendarmut.

da sitzen nämlich alle im gleich boot – wuaschd ob alt oder jung.

ob aus simmering, kapfenberg, dem kosovo oder djibouti.

da spielts keine rolle, ob man sich wegen der geringen einstieglöhne (so man überhaupt eine „fixanstellung“ hat) oder wegen der zu geringen pension die miete, die energie oder auch ein bissl schönes leben nicht leisten kann.

 

dann ghört da auch „working poor“ dazu.

weil es kann ja ned sein, dass ma hackeln geht, und am letzten oder oft schon viel früher ist nix mehr am konto. auch, wenn ma ned urrassen tuat.

 

wobei – da sind wir auch gleich beim thema arbeitsplätze.

damit lässt sich alles niederbügeln.

das totschlagargument schlechthin.

i selba bin ja ned grad a grosser fan vom hackeln gehn.

i was ma aundere sochn mit de i mi unterhoidn kau.

oba i was a, dass vüle gibt, die immer no drau hängan.

und jetzt wieder ernsthaft:

die diskussion um die zukunft des arbeitsmarktes und die im gange befindliche digitale revolution wird zu führen sein.

strukturelle erwerbsarbeit, wie wir sie kennen, gehört bald einmal der geschichte an.

wir müssen uns also über alternative formen der existenzfinanzierung unterhalten.

und dementsprechende änderungen im kompletten steuer- und abgabensystem.

und wir müssen uns über einen weg hin zu dieser umstellung unterhalten.

also zb mindestlöhne, arbeitszeitverkürzung, vereinheitlichung der transferleistungen.

aber auch über vermögensbezogene steuern (erbschaftssteuer, grundsteuer usw.) oder über eine wertschöpfungsabgabe.

dann könnt ma in einem aufwaschen auch gleich über die sozialversicherungen reden.

und ….

 

ja, da gibts viel diskussionsbedarf.

aber letztendlich gehts grob gesagt um eine andere verteilung der gemeinsam erwirtschafteten produktivitätsgewinne.

da müss ma aufpassen, dass sich nicht einige wenige das alles unter den nagel reissen.

ich geh sogar soweit, dass die, dich sich jetzt schon in ihrer gier zuviel einverleibt haben, wieder was hergeben müssen.

also so ein kleines bisserl robin hood sollt da schon drin sein.

 

und wenn wir dann sozusagen in anlehnung an brecht das fressen erledigt hätten, können wir uns der moral zuwenden.

wobei ich ja glaub, dass ma das durchaus auch gleichzeitig machen könnten, sollen, müssen.

 

da gingads amal um die demokratie.

und ich befürchte, der grossteil der linken versteht das vor allem einmal als basisdemokratie.

eh – one man one vote.

wobei da ja schon das „man“ völlig überholt ist, weil ja woman ebenfalls a vote hat.

 

und ich fürchte, auch da wirds diskussionen geben.

vielleicht noch grössere als bei der erwerbsarbeit.

weil die klassische basisdemokratie ist genauso vorigesjahrhundertmässig wie die „vollbeschäftigung“.

 

der technische fortschritt wird uns auch da neue wege eröffnen.

unbedingt und notwendigerweise.

ich persönlich bin ja ein grosser anhänger von liquid democracy.

das missing link zwischen althergebrachter basisdemokratie und überholter repräsentativer demokratie.

das wird auch noch viel arbeit erfordern und ein zeitl dauern.

was uns aber nicht davon abhalten sollte ausführlich drüber nachzudenken.

 

im zusammenhang mit demokratie muss man auch über transparenz reden.

und über digitale bürgerrechte und überwachung.

weil das mit der allumfassenden überwachung ist zwar thema – aber nur ein bissl.

weil das stinkt nicht, das tut nicht weh und ausserdem und überhaupt.

 

und weil ich schon die ganze zeit was von fortschritt und digital daherfasel.

in zeiten wie diesen – informationen bzw daten sind das wertvollste gut.

da wären dann auch noch klima, verkehr, gesundheit alles unter wesentlicher beachtung der sozialen auswirkungen.

 

aber ich fang schon wieder an, zu sehr ins detail zu gehen.

ich wollt ja eigentlich nur ein paar schlagwörter loswerden.

was ich halt glaub, was so die themen sein sollten und wo wir uns eh – halbwegs – einig sind.

 

aber eines hab ich noch.

für uns linke ist natürlich auch der antifaschismus ein wesentliches – oft einigendes – identitätsstiftendes erkennungsmerkmal.

und da glaub ich, dass wir gegen rechts keine bessere politik machen können, als eine anständige soziale politik.

weil ich glaub ja nicht, dass die leut grundsätzlich böse sind (ausser die paar deppaten, dies immer gibt – aber die kriegen wir dann auch in den griff).

 

und das ganze dann natürlich nicht nur im schrebergarten österreich, sondern nach dem niederreissen der grad wieder auferstandenen zäune in ganz europa und dann ganz überhaupt auf der ganzen welt.

und dann wird alles gut.

 

in diesem sinne:

bleibt´s gsund und losst´s eich nix gfoin!

 

p.s.:

wer das ganze ein bissl gscheiter und anständig formuliert lesen will, hat hier – allerdings aus deutscher sicht – gelegenheit dies zu tun.

http://www.sozialismus.de/fileadmin/users/sozialismus/Leseproben/2016/Sozialismus_Heft_05-2016_L4_Riexinger_Linke.pdf

 

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