ich bin ein mann

ein weisser mann

ein alter mann

ein alter weisser mann

ein silberrücken

 

ich gehöre also zu einer privilegierten schicht in unserer gesellschaft.

ich sollte also mit der bevorzugung von männern eigentlich zufrieden sein und die vorteile geniessen.

bin ich aber nicht und tu ich auch nicht.

 

was mich grad wirklich aufregt, ist die chuzpe der extremen rechten in bezug auf frauenrechte.

so z.b. mit der initiierung einer gegenbewegung zu #metoo unter dem hashtag #db120

 

#MeToo greife zu kurz: Die wahre Bedrohung sei „importierte“ Gewalt gegen Frauen. Mit einer eigenen Kampagne will die rechte Bewegung der Identitären Stimmung gegen Flüchtlinge machen.

Die Kampagne soll der „wahre Aufschrei gegen die wahre Bedrohung in Europa“ sein. Die Feinde: Migranten, Asylwerber und (linke) Politik, gegen die es als „Töchter Europas“ zu kämpfen gilt.

 

hinter #120db steckt niemand anderer als martin sellner, einer der führende akteure der identitären.

die „wienerin“ schreibt dazu:

Die Identitären beschäftigen sich jetzt also auch mit sexueller Gewalt gegen Frauen. Aber nur mit jener, die von Flüchtlingen und Migranten ausgeht. Damit blenden sie einen Großteil der Straftaten aus. Fast 80 Prozent der verurteilten SexualstraftäterInnen sind ÖsterreicherInnen.

 

Worum es der „Identitären Bewegung“ wirklich geht, ist der Schutz des reinen, europäischen Blutes, der europäischen Identität. Dementsprechend ist auch ihr Frauenbild mitnichten ein feministisches.

Denn da ist das Pin-up-Girl, das sich für die nationalistische Revolution hübsch macht. Da ist die sorgende Mutter auf der Waldlichtung im Gegenlicht, die Erhalterin des Volkes. „Kriege können eine Nation nicht zerstören“, steht da, „gewollte Kinderlosigkeit schon.“ Die Frau als selbstbewusste, aber schlussendlich hörige Gefährtin eines Mannes. Es ist gerade diese Rolle rückwärts, die die Frauen der Rechten als neuen und revolutionären Feminismus verkaufen.

Echte Weiblichkeit sieht für die „Identitäre Bewegung“ so aus: Eine Frau kniet vor dem Schritt eines Mannes, ihr Blick ist nach oben gerichtet, ihre Hände ziehen seine Hose nach unten. Darüber steht: „Love Blowjobs. Hate Antifa.“

damit befinden sich die identitären im gleichklang mit FPÖ und AfD.

Gleichstellung wird von rechter Seite stets dann thematisiert, wenn es gilt, sie von bestimmten, als Feindbild deklarierten gesellschaftlichen Milieus einzufordern. Frauenrechte werden also lediglich dann zum Thema gemacht,  wenn damit gleichzeitig bekannte Feindbilder (Migrant*innen, Muslim*innen etc.) kultiviert werden können, während Forderungen nach Aufhebung der Benachteiligung von Frauen innerhalb der Gesellschaft als „Genderwahn“ lächerlich gemacht werden.

 

aktuell regt mich auch die propaganda der rechten um den „Frauenmarsch“ in berlin auf.

da wird von besorgten bürgern mit hausverstand und selbsternannten menschenfreunden manipuliert, was die tasten hergeben.

 

so steht zb geschrieben:

Am letzten Samstag versammelten sich tausende Frauen in Berlin Kreuzberg zu einer Protestkundgebung in Richtung Bundeskanzleramt, um sich dort Gehör zu verschaffen.

nicht nur, dass von tausenden von frauen keine rede sein kann, kann nicht einmal von tausenden „demonstrierenden“ gesprochen werden.

offiziell wurden von der polizei 500 teilnehmer angegeben und medien sprechen von 900 demonstranten.

wie auf videos leicht zu erkennen ist, war der grossteil davon aber männlich.

dabei wurden menschen aus ganz deutschland und „ausländischen berufsdemonstranten“ herangekarrt.

 

Auf dem rechten »Frauenmarsch« am Samstag sah man aber vor allem eins: Männer. Die wenigen Frauen wurden mehrmals lautstark dazu aufgefordert, sich in den ersten Reihen einzufinden.

Die Demonstration war ein Potpourri aus Anorak-Trägern mit Deutschland-Fahnen, Anhängern der Identitären Bewegung, NPD-Funktionären und Motorradrockern. Sogar Mitglieder der britischen »English Defence League« waren in die Hauptstadt angereist.

Angemeldet hatte die Demonstration Leyla Bilge. Einst aus Kurdistan nach Deutschland geflohen und mittlerweile zum Christentum konvertiert, hetzt das AfD-Mitglied gegen Geflüchtete und Muslime.

 

eine ähnliche demo gabs auch in hamburg unter dem titel „merkel muss weg

mit ähnlichen rahmenbedingungen wie in berlin.

auch da werden frauen „vorgeschoben“. wenn eine ausfällt, wird sie postwendend durch eine andere ersetzt. und im hintergrund ziehen männer die fäden.

Konkret der ehemalige Türsteher Thomas Gardlo, dem eine Vergangenheit in der Neonazi-Szene nachgesagt wird, und der die rechtsextreme „Identitäre Bewegung“ im Kampfsport trainieren soll.

 

jetzt ist mir schon bewusst, dass es „uncle-tom“ nicht nur in der sklavenbefreiung gegeben hat und ein ähnliches phänomen in fast allen gruppen die sich aufgelehnt haben, bemerkbar war. zb auch nazi-kollaborateure. oder auch vergleichbar mit dem stockholm-syndrom.

 

ich kann schon verstehen, dass es einen haufen angeblich so starker männer gibt, die angst um ihre privilegien haben und sich vor gscheiten, ambitionierten und fleissigen (weitere attribute bitte mitdenken) fürchten. da geht’s um machtpositionen und um bequemlichkeit – warmes essen, gebügelte hemden, bier im eiskasten, regelmässigen sex und es gibt jemanden, der den mist runterträgt. ich kenn einen haufen „richtige“ männer für die das zum glücklich sein reicht.

diese männer können einem eigentlich nur leid tun.

sollten sie aber nicht – einen tritt in ihren fetten arsch sollten sie kriegen.

 

was mir aber so gar nicht in den kopf will und ich so gar nicht verstehen kann, sind jene frauen, die sich gegen dieses frauenbild nicht mit zähnen und klauen zur wehr setzen.

die das vielleicht nicht unterstützen, aber denen das irgendwie „wuaschd“ ist.

und um in der passenden terminologie zu bleiben: die gegenüber diesen frauenverachtern appeasment-politik betreiben.

 

„Wer sich nicht wehrt, endet am Herd“

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