wien, ballhausplatz, kreiskyzimmer

ein hauch von geschichte und grosser weltpolitik

und mittendrin der herr karl.

als das telefon läutet.

„bundeskanzler karl nehammer, grüss gott“

„servus karli“

„guten morgen frau landeshauptmann, wie darf ich dienlich sein?“

„sei ned so förmlich, sag einfach hanni. wir werden ja eh nicht abgehört und bei an telefonat gibt’s auch kein chatprotokoll“

„stimmt, ich bin ja nicht der strache – was darf ich für dich tun?“

„ned nur für mich – für uns. weil wir haben da ja bald a wichtige wahl“

„warum sollt ich dem mattle helfen? der schreibt ja nicht amal mehr övp auf den wahlzettel.“

„ich mein ja gar nicht die tiroler.“

„aber die bundespräsidentenwahl geht uns ja auch nix an. da haben wir auch keinen kandidaten. da können wir uns zurücklehnen und das traurige schauspiel in ruhe beobachten.“

„jetzt stehst aber auf der leitung. mach einen schritt zur seite“

„ich soll zurücktreten? warum? oder was meinst eigentlich?“

„heast heut bist wieder langsam beim denken. ich mein die wahl bei uns daheim in niederösterreich. da geht’s um die wurscht. und des schaut derzeit nicht sehr gut aus.“

„stimmt. das hätt ich beinah übersehen bei den vielen ganz wichtigen sachen die ich tagtäglich beurteilen und entscheiden muss. wann willst denn wählen lassen und was also soll ich machen?“

„na pass auf. wählen tu ma jänner oder feber nächstes jahr und ich sag dir was du machen sollst. aber schreib mit, damits nicht wieder was vergisst. oder besser doch nicht aufschreiben, weil sonst landet das wieder bei irgend so einem hinterlistigen journalisten von einem schmierblattl.“

„du hast wie immer recht liebe hanni.“

„also – als erstes sagst dem brunner, er soll so weitermachen. die gschicht mit der wien energie hat er ja genial gemacht. soviel kreativität hätt ich dem vorarlberger gar nicht zugetraut und der ludwig hat sich dann ausgesprochen bled angestellt. das wär dem häupl nicht passiert.“

„ich werds dem brunner ausrichten. da freut er sich sicher, wenn er von dir gelobt wird.“

„als nächstes müss ma was wegen der steigenden preise machen. koste es, was es wolle. und nennen tu ma das strompreisbremse. und das machts ihr am besten so, dass alle was kriegen und sich keiner auskennt.“

„alle? auch die, dies gar nicht brauchen? und die zweitwohnbesitzer? und ausserdem haben wir eh schon soviele zuckerln verteilt. zum beispiel den klimabonus. ich weiss schon gar nimmer, was noch alles. und  dann sagens wieder giesskanne und mangelnde soziale treffsicherheit. ausserdem habts doch in niederösterreich eh schon den strompreisrabatt gemacht. reicht das nicht? sollen die das am end gar doppelt und dreifach  kriegen?“

„tschopperl. genau darum geht’s ja. hast schon vergessen, dass bei uns auch die mit einem wochendhaus wählen dürfen?.

„ah stimmt. du hast schon wieder recht. aber so schnell kriegen wir das nicht hin. das wird sich nicht ausgehen, dass die leut das heuer noch kriegen.“

„eh. das ist ja im sinne des erfinders. wenn die leut das gleich kriegen, habens das bis zur wahl wieder vergessen. dann brauch ma gar nix machen. die sollen ruhig ein bissl zitttern und wir tun sie dann von ihrem leid erlösen. und das beste ist, die zahlen sich das eh alle selber und merkens gar nicht.

„aber es gibt ja auch klimaexperten die sagen, dass das so ein unfug ist“

„was scheren mich klimaexperten – hauptsach wir haben ein wahlkampfzuckerl.und ausserdem könn ma das ganze auch gleich a bissal fremdenfeindlich rüberbringen. des soll die sachslehner machen. am besten mit a bissl grünbashing.“

„ja ich sags ihr, das wird sie ja hoffentlich zusammenbringen. aber ob sich das die grünen gefallen lassen?“

„mach da keine sorgen – ich schick dem kogler a kisten vom besten vetliner den wir haben und scho is alles paletti. und wenn das alles gut geht, sind wir in einem aufwischen die laura auch gleich los.

„das könnt funktionieren – du bist so genial hanni, ich bewundere dich.“

„ich weiss – beides. und weil wir schon dabei sind, noch zwei sachen. erstens schaust drauf, dass er ja keine mails oder so mehr an den untersuchungsausschuss geliefert werden und dem karner richtest aus, dass er den schmid nicht zum untersuchungsausschuss vorführen lässt.“

 „das könnt aber beides a bissl schwierig werden. am end fallts dem bello noch ein und er schickt mir wie damals dem blümel die polizei ins haus und fürn schmid gibt’s eine ladung. was soll der karner da tun. sogar in den u-ausschuss muss er deswegen.“

„gar nix soll er tun – einfach ned hingehen.“

„noch was, oder wars das?“

„eins fallt ma grad noch ein. es warad wegen die vielen bauern dies bei uns gibt. für die brauch ma auch irgendein zuckerl, sonst sinds angfressen und kommen mitn traktor nach st. pölten. da soll sich der brunner auch was einfallen lassen.“

„na gut – dem brunner wird sicher was einfallen. und ich frag auch gleich die kathi ob ihr das alles recht ist.“

„brauchst ned – hab ich schon erledigt. aber lass sie schön grüssen.“

„mach ich liebe hanni, gschamster diener“.

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