Die ÖVP hat nicht nur ein Problem, die ÖVP ist das Problem als solches.
Nicht nur, dass die gesamte Partei in der Korruptionsaffäre rund um manipulierte und mit Steuergeld gekauften Inseraten als Beschuldigte geführt wird, ist derartiges wie die Causa Kurz in diesem Biotop aus Bigotterie und Heuchelei erst so richtig möglich.
Hinter dieser besonders prächtig schillernden Blüte wachsen teilweise im verborgenen noch viele andere seltsame Pflanzen, vermehren sich ständig und breiten sich immer weiter aus.
So fand z.B. in Wien, Stephansplatz, am 16. Oktober der alljährliche „Marsch für das Leben“ statt.
Fundamentalistischer Abtreibungsgegner*innen, Ultrakonservative Rechtskatholik*innen und rechtsextreme Identitäre marschieren gemeinsam mit Hochrangigen ÖVP Funktionär*innen durch die Innenstadt.
Offiziell unterstützt wird der Marsch von der Katholischen Hochschulgemeinde, dem Bund Evangelikaler Gemeinden, dem Österreichischen Cartellverband sowie der Plattform Christdemokratie – keine kleine NGO, sondern eine Initiative im Umfeld der ÖVP.
Hemmungslos werden dabei Kinder manipuliert und für ihre Zwecke missbraucht.
In dieser „Plattform Christdemokratie“ sind viele türkise Bezirkspolitiker aktiv, Präsident ist Jan Ledóchowski, seines Zeichens Kandidat für die Wiener ÖVP bei den Gemeinderatswahlen 2020. Die Familienpolitik von Viktor Orbán bezeichnet er auf Facebook als „hands-on und praxisnah“. Seit einiger Zeit agitiert die Plattform auch für eine Veränderung im Sexualkundeunterricht. Es wird de facto für eine Abkehr von moderner Sexualpädagogik geworben.
Man sollte aber nicht glauben, dass das auf die „zweite Reihe“ beschränkt ist. Im Gegenteil.
Weil mitten drin statt nur dabei auch die ÖVP-Abgeordnete Gudrun Kugler
Menschrechtssprecherin ihrer Partei im Parlament. Sie ist auch „the founder of the Catholic online dating service kathTreff.org“, treibende Kraft in der „Bürgerinitiative“ mit dem Namen fairändern, die versucht durch Sammeln von Unterschriften eine Änderung des in Österreich geltenden Rechts betreffend des Schwangerschaftsabbruchs zu erreichen.
Die „Lebensschützerin“ agiert nach dem Motto:
„Wien darf nicht New Orleans werden!“
Kugler wurde auch als zentrale Figur im Netzwerk Agenda Europe identifiziert. Das Netzwerk aus christlichen Fundamentalisten kämpft gegen sexuelle Bildung, Abtreibung, den freien Zugang zu Verhütungsmitteln und gegen die Rechte von Homosexuellen. Kugler weist jede Verbindung zu Agenda Europe zurück. Sie bezeichnet die Vorwürfe als Verschwörungstheorien, finanziert durch die „Abtreibungslobby“.
Sie taucht in den Leaks zum „The Intolerance Network“ im Zusammenhang mit CitizenGO auf.
Citizen Go gibt vor, vordergründig eine Grassroots-Organisation zu sein, arbeitet im Hintergrund aber mit vielen rechtspopulistischen Parteien zusammen oder habe diese mit aufgebaut – etwa die Partei Vox in Spanien. Die Werte der Stiftung seien im ultrakonservativen, christlichen Lager verankert. Sie wenden sich gegen Regenbogenfarben in Fußballstadien, plädieren für die Unterstützung der Linie Ungarns (Schutz der Kinder vor angeblicher LGBQT-Indoktrination) bis hin zu Abtreibungskritik. Auch Impfgegner*innen kommen neuerdings zu Wort. Auffällig sind zudem eine Reihe von Kampagnen zu österreichischen Themen. Etwa eine, die Impfungen im Stephansdom verhindern will.
Kugler war auch Sprecherin beim World Congress of Families in Moldawien.
Eine Vereinigung ultrakonservativer Christen in Russland und der „Christian Right“-Bewegung aus den USA. Sie wollen ihre Gesellschaft prägen und die Politik beeinflussen. Und so werden Bündnisse über Kontinente hinweg geschmiedet. Ein globales Netz der Religiösen Rechten entsteht.
Bernhard Bonelli wird immer wieder mit dem Opus Dei in Verbindung gebracht. Hat er doch auf der IESE Business School in Barcelona studiert, die von Opus Dei betrieben wird und als konservative Eliteschmiede gilt. Er bewegt sich im Umfeld von Opus Dei, gilt als konservativer Hardliner, hat enge auch familiere Kontakte zu christlichen Fundamentalisten, versteht sich als Traditionalist und ist enger Vertrauter von Sebastian Kurz.
Aber er ist nicht der einzige in der ÖVP, der diese Universität in Spanien besuchte. Auch Maria-Theresia Niss-Mitterbauer studierte dort. Ihre Familie hat über die Miba AG 45.000 Euro für den Wahlkampf von Sebastian Kurz gespendet, jetzt sitzt sie als Sprecherin für Forschung und Innovation für die ÖVP im Nationalrat.
Beispiele für das Techtelmechtel der ÖVP mit radikalen Christen gibt es viele
Die Segnung von Kurz durch „Awakness“ in der Stadthalle,
das Gebet im Parlament, oder der Auftritt von Kurz beim Walfahrten in Mariazell.
Was da im Moment an eigenartigen Gestalten aus den dunkelsten Winkeln des Fundamentalismus gekrochen kommt ist erstaunlich und erschütternd.
Und das alles mit einem Obmann um den es eindeutige Gerüchte gibt.
Sagt der Kickl.
Diese Fundamentalisten unterscheiden sich in ihrer Geisteshaltung in keiner Weise von jenen ebenso Steinzeitlichen, die sich ebenso auf „ihren“ Gott berufen, auch wenn das eben ein anderer ist bzw. sie ihn anders nennen.
Auch in den gewaltsamen Ausprägungen gibt es nicht viele Unterschiede zu den Taliban oder dem IS. Breivik oder Christchurch sind warnende Beispiele dafür.
Ich wär dafür, dass wir alle diese Fundis und ihre Götter irgendwo zusammenfassen und ihnen eine Spielwiese geben, wo sie sich gegenseitig abarbeiten, aber sonst nichts anstellen können.
In diesem Sinne:
Bleibt´s xund und losst´s eich nix gfoin!
Passt´s auf eich auf und wehrt´s eich!
„Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volks.“ Karl Marx, 1844, in der Einleitung „Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie“.
Wikipedia.
https://de.wikipedia.org/wiki/Opus_Dei
“ 1957 wurden drei Opus-Dei-Mitglieder zu Ministern in Francos Regierung ernannt, 1962 kam ein weiterer hinzu (vgl. auch Liste bekannter Opus-Dei-Mitglieder).[28][29] In den letzten Regierungsjahren Francos sollen zehn der 19 Kabinettsmitglieder dem Opus Dei angehört haben. Als Mitglieder der Organisation sind für die Franco-Ära jedoch nur die vier genannten sicher nachgewiesen.[30]“
Heimatvertriebene aus ehemaligen Lagern für Displaced Persons erzählten, die der Flüchtlingspfarre vorstehenden“Missionare ……..“ hätten seit Mitte der 60er Jahre die Botschaften des Opus Dei und der Bitterlich dazugenommen, was immer das auch heißt.
Vergewaltigungen oder Krankheiten wurden als Folge früherer sexueller Vergehen der Opfer oder ihrer Mütter gedeutet. Nur wer sich völlig Gott anvertraue und sein Leid als Geschenk verstehe, könne geläutert werden. Der Besuch eines Arztes galt als Beweis, dass man sich nicht bedingungslos Gott hingebe , deshalb könne keine Heilung stattfinden.
Krankenversicherung oder Sprechen über Missbrauch seien Zeichen solcher Abwendung von Gott.
Wissende, Herrschende sollten folglich – unter welchem Vorwand auch immer – die Krankenkassenbeiträge reduzieren. Damit Gott die einzige Zuflucht sei.
Die begabtesten Kinder erhielten in den Internaten der Missionare „Höhere Bildung“.
Heute gestalten sie unser Österreich von vielen Machtpositionen aus mit.