Vorhang auf.

Bühnenbild: ein den Vorstellungen von Bürgerlichkeit entsprechend designtes Möbelkatalog-Wohnzimmer im bürgerlichen Hietzing. Am Couchtisch der Dom Perignon im obligaten Sektkübel.

Die „Grand Dame“ des Hauses, auch als Kathi die Klägerin bekannt, lässig am Sofa plaziert, hält ebenso ein gefülltes Champagnerglas in Händen wie die beiden ebenfalls anwesenden Personenschützer.

Der Herr Karl des Hauses betritt die Bühne

Karl: Ah, tuts ihr schon vorglühen für den Opernball?

Kathi: Geh Tschopperl, ich geh doch heuer gar nicht auf den Opernball. Da schick ma heuer den Kocher hin. Da kann er dann vielleicht wieder ein paar Bilder von Hinterteilen für seine Sammlung machen. Die paar Netsch was so a Loge kostet muss uns das schon Wert sein.

Karl: Is eh besser er macht diese Bilder sonst macht einer ein Bildl von dir mit an Glasl in der Hand, dann sagt wieder jemand Schluckspecht und du musst schon wieder klagen.

Kathi: Schlecht? So könn ma wenigstens die Haushaltskassa a bissl auffetten. Apropos Fettn, magst nicht nachschenken und dir auch ein Glaserl genehmigen?

Der Herr Karl folgt der Anregung.

Karl: Vielleicht sollt ma am Integrationsball gehen und du lässt dich mit an Mineralwasser ablichten. Aber einem Stillen.

Allgemeines erstaunen.

Kathi (wirsch): KARL!!!

Karl (kichernd): War ein Scherzerl. Aber zum Akademikerball könnt ma gehen. Da könnt ich wieder einmal die Galauniform anziehen. Da bin ich schon fesch damit. Da täten meine Umfragewerte gleich wieder in die Höh gehen.

Kathi: Stimmt. Gegen den Kickl bist du ein Märchenprinz.

Karl: Stell dir vor, mit dem war ich einmal „per Du“.

Kathi: Und trotzdem hat die Blaumeise mehr Anhänger als du. Eine Schande. Und das, obwohl du eh das gleiche sagst wie der Giftzwerg.

Karl: Jetzt hast du recht. Dabei hab ich mich so bemüht. Sogar einen Zaun wollt ich haben. Und beim Thür in der ZiB hab ich  einen auf wilden Mann gemacht. So wie du gesagt hast. Vielleicht hat ja der Fleischi doch nicht recht mit seinem SNU. Das klingt ja auch a bissl wie Gnu. Auch so a Tier, aber halt kein Vogerl.

Kathi: Apropos Vogerl. Vielleicht hättest ja besser einen Zaun gegen die UFOs verlangt, die jetzt überall herumfliegen.

Karl (erstaunt): Das wär aber dann schon ein sehr hoher Zaun geworden.

Kathi (wieder wirsch): Heast!!! Dann hättest halt irgendeinen so einen Heissluftballon abgschossen. Am besten den Grössten.

Karl: Die Tanner?

Kathi: Jetzt bist aber kindisch. Lahme Enten braucht ma ned abschiessen.

Karl: Ich schiess überhaupt ned auf Tiere. Kinder abschieben geht grad noch aber Tierquälen mögen die Leut überhaupt ned. Da hab ich dann gleich noch schlechtere Umfragewerte.

Kathi (erstaunt): Stimmt schon wieder. Heut hast aber auffallend oft Recht. Das bin ich gar nicht gwohnt. Aber nicht schlechter werden reicht ja noch nicht. Das muss wieder besser werden.

Karl: Jo eh. Aber wie mach ich das?

Kathi: Horch zu. Ich sag dir was du machst.

Karl (aufmerksam): Ich bin ganz Ohr.

Kathi: Du musst dich ein bissl volksnäher geben. Tu a bissal auf die obergscheiten Experten schimpfen. Das kommt sicher gut.

Karl: Du glaubst, das reicht?

Kathi: Unterbrich mich nicht. Ich bin noch nicht fertig. Und dann machst noch einen auf Hilfshackler und tust Gräben zuschütten. So richtig hemdsärmelig und mit Schaufel.  Brauchst ja nicht dazu sagen, dass das die sind, die du gegraben hast.

Karl (forsch): Mach ich.

Kathi: Und wenn das noch nicht reicht, lasst vielleicht auch noch gleich den Wunderheiler raushängen. Weisst eh, so wie dieser Braco. Ich bin mir sicher, den Blick von dem schaffst du auch.

Der Wundenheiler

Karl (tatkräftig): Sehr gut. Ich mach mich gleich auf den Weg und lad zu einem Hintergrundgespräch.

Gesagt – Getan

Und schon wurde aus dem Zaunkönig wieder ein Königsadler.

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1 thoughts on “Von Vögeln und dem Opernball

  1. Gräben zuschütten und gleichzeitig auf die Klimakleber losgehen – Hetzen und Spalten!
    Ich befürchte der will nur die Gräben zwischen ÖVP und FPÖ zuschütten, sodass kein Blatt
    Papier zwischen die beiden passt. DASS MUSS VERHINDERT WERDEN! Die ÖVP muss
    sich Ihrer Verantwortung stellen alles andere ist ein weiterer Betrug an uns Bürgern.

    HR. NEHAMMER TRETEN SIE ZUR SEITE – NICHT NUR IHR SÜFFISANTER GRINSER LÄSST
    SIE WIDERLICH ERSCHEINEN

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