es war einmal

und es war einmal schön.

a zeitlang könnt man da jetzt dazufügen.

 

wien anders war – und ich schreib jetzt ganz bewusst – und ist der versuch, in einer von rotem filz und blauer demagogie dominierten stadt, politik für jene menschen zu machen, die es sich nicht leisten können, an den – unbestreitbar auch vorhandenen – freuden die wien bietet, teilzuhaben.

 

ist, schreib ich, weil ich noch immer die notwendigkeit derartiger politik wahrnehme, und weil ich noch immer an das projekt wien andas glaube.

mit all seinen unzulänglichkeiten.

 

vom zeitpunkt der gründung bis zum etappenziel wien-wahl 2015 gab es trotz unterschiedlichster politischer zugänge einigkeit und trotz mancher meinungsverschiedenheit gemeinsames handeln.

es gab gelungene und weniger gelungene aktionen.

grössere (zb das sammeln der notwendigen unterstützungserklärungen) und kleinere erfolge.

es gab die hoffnung mit einem zählbaren erfolg bei den wählern etwas bewegen zu können.

durch diverse, auch äussere umstände (zb mangelnde finanzielle ressourcen, flüchtlingskrise im september) wurden diese hoffnungen von dem am wahltag erzielten resultat ziemlich demoliert.

selbst bei wohlwollender interpretation ist der gewinn von fünf bezirksratsmandaten nicht wirklich als grossartiger erfolg zu verkaufen.

 

so weit – so schlecht.

 

ganz natürlich gab es unmittelbar nach diesem ergebnis mehr oder weniger frust und resignation.

nicht bei allen.

weil nach der wahl ist vor der wahl – oder so ähnlich.

und die bevorstehende bundespräsidentenwahl bot für die eine oder den anderen die möglichkeit den kampfmodus aufrechtzuerhalten und sich zwecks frustbewältigung gleich einem neuerlichen wahlkampf zu widmen.

und zwar unabhängig von den real vorhandenen möglichkeiten und realistischen chancen.

auch ohne auf den,  nach der wahl auf der generalversammlung gefassten informellen beschluss, sich nicht an der bp-wahl zu beteiligen, rücksicht zu nehmen.

 

der keim für den aufkommenden und derzeit herrschenden unfrieden war damit gelegt. die gemeinsame basis damit verlassen.

 

natürlich hat jede*r das recht zu tun und lassen, wie er oder sie grad lustig ist.

und ich kann bis zu einem gewissen punkt auch verstehen, wenn jemand für eine als als notwendig erachtete sache, vollsten einsatz bringt und dann auch frustriert ist, wenn ursprüglich als gemeinschaft agierende nicht in gleichem ausmass mitziehen.

ja mehr, sogar grosse skepsis zeigen und einem neuen projekt ablehnend gegenüberstehen.

da kann ich sogar nachvollziehen, dass das subjektiv als „verrat“ gewertet wird.

und ich kann verstehen, dass man dann ausserhalb der bestehenden verbindungen unterstützung und anerkennung sucht.

 

problematisch wird das dann, wenn sozusagen „doppelgleisig“ agiert wird und eine vermischung dieser beiden unterschiedlichen anliegen erfolgt.

und besonders problematisch wird das dann, wenn sich diese doppelgleisigkeit in einer der leitfiguren des projekts wien anders manifestiert.

vertrauensverlust auf beiden seiten ist dann zwangsläufig die folge.

 

dann noch eine unterschrift unter eine zweifelhafte petition und schon ist die chose am überkochen.

 

der für mich eigenartigste vorgang, war das ende der bundespräsidentinnen“kampagne“.

drei tage vor ende der abgabefrist wurde mit angeblichen 5.500 unterstützern die aufgabe der kandidatur bekanntgegeben.

das trotz einer möglichen nachfrist, zu einem zeitpunkt, zu dem der spätere kandidat lugner gleich viel oder sogar weniger unterstützungserklärungen angeben konnte.

auf ein angebot bei einer derartigen sachlage, gemeinsam die fehlenden restlichen 500 erklärungen zu sammeln, wurde ablehnend reagiert.

 

da kam dann, nicht nur bei mir, der begründete verdacht auf, dass die zahl 5.500 in keiner weise den tatsachen entspricht, sondern als mehr oder weniger (schlechter) pr-gag vorgeschoben wurde.

eine zahl, die in keiner weise den tatsachen entsprochen hat und die auch weit entfernt von jeder glaubwürdigkeit war.

 

jedes für sich, aber auch alles miteinander noch nicht der ganz grosse bruch, der nicht mit gutem willen von beiden seiten zu kitten gewesen wäre.

 

wer wirft schon den ersten stein, wenn er – wie auch ich – im glashaus sitzt, wenn er nicht daran interesse hat, dass das haus zusammenstürzt.

ausser, er hat das gemeinsame haus schon verlassen.

 

dieser eindruck des verlassens musste in weiterer folge zwangsläufig entstehen.

diverse eigenartige postings auf facebook häuften sich.

und ein sehr expleziter blogbeitrag mit heftigen angriffen auf wien anders und den bündnispartner kp waren dann schon ein bissl mehr, als nur die spitze des eisberges.

 

der nun sehr deutlich werdende streit entzündete sich an einem weiteren posting, in dem wien anders als „fehler“ bezeichnet wird und daraus folgend die interne frage, warum wien anders auf eine blog-seite verlinken soll, die wien anders nicht bloss kritisch, sondern offen feindselig (und ja, ich finde die kritik in diesem artikel nicht berechtigt sondern als vorurteilbehaftete anfeindungen) gegenübersteht.

 

der rat von wien anders hat nun beschlossen, nicht mehr zu verlinken.

die darstellung, dass dies ohne „begründung“ erfolgte ist jedenfalls unrichtig und dient wohl eher dazu sich einen märtyrerstatus zu geben.

unschuldig gemeuchelt von einer männerbündelnden horde betonkommunisten.

 

in diesem zusammenhang wird dann auch die qualität des blogs betont und welchen vorteil doch verlinkungen hätten, vor allem auch, da ja die zugriffszahlen so aussergewöhnlich hoch sind und davon ja etwas abfärben könnte.

 

jetzt ist die beurteilung der qualität natürlich eine sehr subjektive.

weniger subjektiv sind dann schon zahlen.

und da wird seitens semiosis eine durchschnittliche klickzahl von 1375 täglich vermeldet.

jetzt bin ich aber ein bissl eigenartig und schau mir gern zahlen an.

und ich habs auch gern, wenn veröffentlichte zahlen gegengecheckt werden können.

vor allem, da ich noch die angeblichen 5.500 im kopf hab.

 

und siehe da, es finde sich in den weiten des netzes auch etwas.

https://www.similarweb.com/website/semiosis.at#overview

und siehe da, da stellen sich plötzlich ganz andere zahlen dar.

doch etwas entfernt von den so grossartig dargestellten.

 

und noch einige andere auswertungen sind zu finden.

so zb, dass die durchschnittliche verweildauer grad einmal eine minute dauert.

und noch viel interessanter, dass der grossteil der besucher (56,99 %) direkt von einer social-media-seite kommt.

 

jetzt will ich diese dokumentierten objektiven zahlen gar nicht schlecht reden. für knapp mehr als ein halbes jahr online ist das nicht schlecht.

aber man sollte dabei schon die berühmte kirche im dorf lassen.

liegt doch der schluss nahe, dass die verlinkungen auf der facebook-seite von wien anders nicht ganz unwesentlich zu diesem „erfolg“ beigetragen haben.

soll so sein.

es muss aber schon festgehalten werden, dass semiosis von der reichweite von wien anders profitiert und nicht umgekehrt.

auch das soll so sein.

jedenfalls solange nicht seitens des blogbetreibers unsolidarisch gegen wien anders agitiert wird.

 

dass der konflikt jetzt derart eskaliert und weit über berechtigte kritik hinausgeht, zeigt, dass da bereits sehr viel porzellan (mutwillig) zerschlagen wurde.

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