Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust,
die eine will sich von der andern trennen:
Die eine krallt in derber Lebenslust<
sich fest an Dingen die wir kennen;
die andre versucht sich in der hohen Kunst
die Welt nicht in ihre Teile zu zersprengen.

frei nach Johann Wolfgang von Goethes Faust

was der liebe wolferl da in bildungsbürgertumssprache so formuliert hat, kennen wir auch als dr. jekyll und mr. hide.

da gibt’s den dr. jekyll, der den bösen teil seines charakters von sich abspaltet und als mr. hyde ohne gewissen und moral seinen leidenschaften und niederen instinkten freien lauf lässt. bis hin zum sinnlosen morden.

also so weit würd ich jetzt nicht gehen, aber eine gewisse amoralität ist mir schon eigen, wenn ich an das aktuelle wetter denk.

weu:

i find des weda grod ziemlich leiwaund.
ka schnee und sche woam.
i muass mei auto oiso a ned vom unnedigen schnee okehren wenn is brauch.
gatsch is a kana auf da strossn.
wobei i de kraxn bei dem weda eh ned brauch, weu i jo mim moped fohren kau, weus so worm is.

schnee is eh überbewertet und skifoan ned wirklich des leiwaundste wos gibt.
mir foin do glei a poa sochen ei, de vü leiwaunder san.
hatzen muas i übrigens a ned. oiso hoit ned sovü wia waun wirkli winta warad. do daspoa i ma wenigstens a bissl wos von dem teiren gas, des i ma eigentlich eh ned leisten kau, weus so teier wuarn ist.
und weu des so is, wias is, san ma a die strossnblockaden von de klimaterroristen ziemlich wuaschd.
weu waun da a stau is, foa i mit mein mopal afoch vuabei.

und dann meldet sich der dr. jekyll in meinem hinterkopf:

ich mein – mir könnts ja wuaschd sein, wenn dieser planet in sag ma amal 30 jahr unbewohnbar wird. weil ich ja schon in einem alter bin, wo mich das nur mehr sehr peripher tangieren wird, aber nachdem ich halt eben doch kein gewissenloser, rücksichtsloser, empathieloser, deppada arsch bin versteh ich diese proteste absolut.

meine unterstützung haben sie.

aber wichtiger noch – auch die der wissenschaft:

40 Wissenschafter*innen stellen sich an die Seite der Klima-Aktivist*innen, die am Dienstag den Praterstern blockierten und zeigen Solidarität mit „Letzter Generation“

da vizekanzler kogler dagegen sagt: mit der „klebetruppe“ kann er nix anfangen.

ich glaub, der benya konnte mit den protesten in zwentendorf oder in der hainburger au auch nicht viel anfangen.

noch ärger sind natürlich die betonschädeln in der övp – also stocker, wöginger, sobotka, hanger & co – denen gegenüber tät sogar der benya durchaus als klimaschützer durchgehen.
„Der Rechtsstaat gilt für Alle!“ sagt der stocker in pro&contra. irgendwie ist das schon a bissl amüsant, wenn sowas der generalsekretär der övp sagt.


die mi-lei (landeshauptfrau mikl-leitner – nicht zu verwechseln mit polts mai ling) möchte die „klimaterroristen“ jetzt sogar einsperren lassen. und die jugendstaatssekretärin (!) plakolm hält die „klimachaoten“ für daneben und respektlos weil die leut die im stau stehen zu spät in die arbeit kommen.

funfact: im schnitt werden in wien 5 mal täglich strassenbahnen durch falschparker blockiert. verspätungen für tausende fahrgäste sind die folge. wer fordert nun haftstrafen für falschparker?

es wird schon was heissen, wenn das sogar der „krone“ zu weit geht:

„Tatsächlich ist es unangemessen, Leute, die sich auf eine Straße kleben oder (verglaste) Gemälde mit Suppe beschütten als Terroristen zu bezeichnen. Sie gefährden ja schließlich keine Menschenleben.“

da wird sogar die spö witzig und twittert:

tatsache ist: in österreich werden mehr menschen wegen klimaaktivismus als wegen korruption festgenommen. eingesperrt wird ma bei uns übrigens auch dann nicht, wenn ma krankenhaus-einfahrten blockiert oder ärztinnen bedroht.

ma muss sich vorstellen, dass unsere regierungswappler ned amal in der lage sind die einfachste und wirkungsvolle forderung nach tempo 100/80 umzusetzen. nix wäre leichter machbar.

dazu das bundesumweltamt:

Tempolimits wirken sich vor allem auf Landstraßen und Autobahnen aus. Wie aus den Tabellen ersichtlich ist, sinken der Verbrauch und damit der CO2 Ausstoß wie auch die Emissionen der Schadstoffe mit abnehmender Geschwindigkeit deutlich. Die Treibhausgasemissionen lassen sich bei Tempo 100 im Vergleich zu Tempo 130 um knapp ein Viertel reduzieren. Die Luftschadstoffemissionen können sogar um ein Drittel (PM10 exh.) bzw. um die Hälfte (NOx) reduziert werden.

da wird aber nur gross geredet, heisse luft produziert und wirklich nix in richtung klimaschutz getan.

solang die grünen da kneifen, sind sie auch bzgl klima nicht ernst zu nehmen.

mein rat an die gegner von tempo 100 – einfach einmal ausprobieren. also ich habs ausprobiert.
von wien auf der A2 bis seebenstein und dann über den semmering bis zeltweg.
ist natürlich ein bissl mühsam, wenn rundherum schneller gefahren wird.
aber – ich war nur unwesentlich langsamer als bei 130 und selbst unter einbeziehung erheblicher überschreitungen des tempolimits wär ich vielleicht nur um 15 bis 20 min schneller gewesen.

aber ich habe wirklich erheblich sprit gespart.
statt 6 1/2 bis 7 liter wie üblich (ich fahr diese strecke alle 1-2 monate einmal) hab ich knapp unter 5 l verbraucht.

schau ma uns vielleicht noch an, wie das mit der entwicklung dieser heissen luft in den letzten jahren war:

und ich denk, es wird noch schlimmer kommen und die proteste noch radikaler werden, bevor endlich entsprechend re(a)giert wird.

in diesem sinne:
bleibt´s gsund und losst´s eich nix gfoin!
passt´s auf eich auf und wehrt´s eich!

melde dich zum newsletter an. du wirst sofort über neue posts informiert:

3 thoughts on “klimaterroristen

  1. Natürlich sind die jungen Klebeaktivisten voll im Recht, und ich bin echt froh das die Jugend endlich auf
    die Barikaden geht. „willst du nicht mein Benya sein schlag ich dir den Schädel ein“ hat jemand in der Hainburger
    Au auf großen Lettern hinterlassen.Heute sind alle froh das die Au belassen wurde, ein Naturjuwel der Artenviel-
    falt, längst Nationalpark und Tourismusmagnet. Auch unser einziges Kernkraftwerk konnte vor allem durch die
    Jugend verhindert werden. Selbst bei der Annahme das es zu keinem Unfall gekommen wäre, hätten wir heute,
    nur mehr eine verstrahlte Ruine deren Rückbau Jahrzehnte beanspruchen würde, und mit Sicherheit vom Pöbel
    bezahlt werden müßte. Mit der Klimakrise geht es diesmal allerdings ans eingemachte. Schon Exxon Mobil wußte 1970 über die Konsequenzen der Verbrennung fossiler Rohstoffe bescheid.
    Über 50 Jahre später schlagen heute alle namhaften Klimaforscher Alarm und unterstützen die Jugend vor agressiven SUV Fahrern denen man wohl zurecht nachsagt, das ihr Hormonhaushalt nicht stimmen kann.
    UND DIE POLITIK: Ex Övp Grande Kohl im Fernsehen: Ich bezweifle die Wissenschaftler obwohl ich selber viel
    damit zu tun hatte. Lieber Hr. Kohl, verziehen sie sich von der Bildfläche, bei mir und sicher nicht nur bei mir
    verursachen sie nur mehr Brechreiz. Landeshauptfrau Mikl-Leitner: Wir wollen Haftstrafen für diese Klimaterroristen und die Reifenstecher. Ich denke es wird nur eine Wunschvorstellung bleiben, aber ich wünsche ihnen einen Abgang nach dem 29 Jänner. Last but not least: Dominik Nepp der neue Wiener shooting
    Star. Sein Posting auf Facebook zeigt einen angeklebten Klimaschützer auf dem Zebrastreifen (zu sehen auf Zack Zack) und einen Nepp der auf ihn uriniert Fäkalsprache der besonderen Art. Herr Van der Bellen: SO SIND WIR und unsere POLITIKER sind auch so.

  2. Klimaktivisten gefährden keine Menschenleben schreibt Klaus Herrmann? Die Wahrheit ist aber das in Berlin eine Frau sterben musste weil die Feuerwehr 20 Minuten von den Klebeidioten aufgehalten wurde da sie sich auf der Zufahrtsstraße zum Unfallort festgepickt hatten und die Feuerwehr dadurch nicht rechtzeitig den LKW anheben konnten unter dem die Frau eingeklemmt war. Für mich zumindest fahrlässige Tötung!

    1. laut einem internen Vermerk der Berliner Feuerwehr habe der von den Aktivisten verursachte Stau keinen Einfluss auf die Versorgung des Unfallsopfers gehabt.
      „In dem Vermerk über den „Einsatz 277 vom 31. Oktober“, in den die „Süddeutsche“ Einblick hatte, heißt es: Das Unfallopfer, das „bei Eintreffen unter dem mittleren Reifen des Lasters mit einem Bein eingeklemmt“ war, sei an Ort und Stelle von einer Notärztin versorgt worden. Diese war durch den Stau nicht gehindert.“
      https://www.derstandard.at/story/2000140544968/notaerztin-entlastet-berliner-klimakleber

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert