hört ihr, wies da draussen pumpert?
da steht wer vor der tür und bringt uns sachen
weil zu weihnachten will man uns ja glücklich machen
aber weder santa oder christkind bringt das ganze glumpert
auch mama oder papa strudeln sich nicht ab mit schweren packerln
für wenig geld und keinen dank mit schwerer last
sinds die von amazon, dpd, dhl, ubs und post und voller hast
die sich mühen trepp auf trepp ab bei wind und wetter mit den sackerln
damit wenn dann am baum die kerzen brennen
ein glücklich kinderherz erstrahlt
mit müden gliedern und schlecht bezahlt
sie das weihnachtsfest erschöpft verpennen.
also gut, das ist jetzt nicht grad literaturpreis verdächtig, aber das war auch nicht sinn und zweck meines weihnachtsgedichtes.
aber ich glaub, das versinnbildlicht den allgemeinen zustand in dem sich unsere gesellschaft befindet.
die fassaden werden behübscht und schön beleuchtet während dahinter das chaos seinen lauf nimmt.
die ausbeutung der zusteller diverser lieferdienste könnte man auch durchaus als moderne sklavenarbeit bezeichnen.
in vielen anderen bereichen schauts vielleicht ein bissl besser aus. aber nur marginal.
wenn ich zb an pflege denke oder aktuell an die gehaltsverhandlungen im handel. zu allem überdruss haben wir den virus noch immer am hals.
von all den sachen, die so rundherum in der welt passieren will ich gar nicht erst anfangen. das tät ziemlich lang dauern und euch die laune noch viel mehr verderben.
das will ich ja eigentlich nicht.
das heb ich mir dann fürs nächste jahr auf.
aber im ernst: ich denk mir doch glatt 2024 kann es doch nur besser werden
wobei
das haben wir uns nach 2020 gedacht
das haben wir uns nach 2021 gedacht
das haben wir uns nach 2022 gedacht
und das denken wir uns jetzt
um dann in einem jahr um diese zeit festzustellen:
im ernst: 2025 kann nur besser werden.
ihr merkts wahrscheinlich grad, dass ich irgendwie nicht recht weiss was ich will.
weil einerseits macht mich das geschehen „da draussen“ a bissl unrund und andererseits is es natürlich gut und gscheid, wenn ma sich auch was schönes gönnt.
weil sonst wird ma ja ganz wukki.
dieses sich gönnen kann für jeden was anderes sein. von mir aus so ganz traditionell weihnachten mit der ganzen lieben familie, einem weihnachtsbaum viel essen und grossartigen geschenken.
es kann aber auch das genaue gegenteil sein, weil obiges ja in dem einen oder anderen fall zu schweren verwürfnissen führen kann.
bei der gelegenheit – hab ich euch schon die gschicht erzählt als sich meine pubertierende tochter just zu weihnachten eingebildet hat, sie muss ihr blondes engelshaar knallblau färben?
gesagt, getan.
mir wars ja wuaschd.
aber der schwieger- bzw grossvater ist ganz knapp am herzinfarkt vorbeigeschrammt.
in diesem jahr ist dann die grosse familienfeier ausgeblieben und jeder hats dann für sich daheim auch schön warm gehabt.
andere wiederum, denen die haarfarb so wuaschd is wie mir, hätten vielleicht gern jemanden um sich um sich in dieser grossen weiten welt nicht so verloren vorzukommen.
ihr sehts, auch da wieder dieses dilemma, dass die einen nicht kriegen was sie gern hätten, was die anderen haben aber es gar nicht wollen.
irgendwie bleibt uns aber eh nix anderes über als es so zu nehmen wie es ist und schauen, dass ma das beste draus machen.
und wir können uns was wünschen.
und ich wünsch euch, dass ihr kriegts was ihr euch wünscht
wobei ich mir fast sicher bin, dass es welche gibt, die statt dem mann aus der cola-werbung viel lieber den aus der cola-light-werbung hätten.
in diesem sinne:
bleibt´s gsund und losst´s eich nix gfoin!
passt´s auf eich auf und wehrt´s eich!
und ausnahmsweise
seid´s a bissl liab mitanander – weu weihnachten is.
als bonus eine alte weihnachtsgeschichte von mir für all jene, die sie noch nicht kennen