mit einer neuen sonnenbrille und einem neuen espressohäferl.

mission erfüllt.

aber warum überhaupt barcelona?

naja meine fix-zsam-frau hat sich vor kurzem in den kopf gesetzt, dass sie die sagrada familia sehen mag. und was sie sich in den kopf setzt, kriegt sie auch. und wenn ich meiner liebsten einen wunsch erfüllen kann, dann tu ich das auch. also barcelona. und das ist dann ziemlich schnell gegangen.

wobei da der algorithmus und google ordentlich mitgeholfen haben.

ihr kennt das ja – ihr sucht irgendwas im grossen weiten netz und schon habt ihr personalisierte werbung am bildschirm.

und ich dann halt werbung für barcelona-trips.

und schwupps di wupps, war auch schon gebucht.

 

ja, mir/uns ist die problematik der billigfliegerei durchaus bewusst. von wegen co2-abdruck usw. das geht mit einem reinem umweltgewissen nicht ganz einher. aber wir fliegen eh ganz selten. im schnitt der letzten 10 jahre jedes 2. jahr einmal. der rest unserer „ausflüge“ erfolgt per bahn. und nach katalonien ist es mit dem zug halt ein bissl gar weit. und nebenbei bemerkt auch viel teurer (was aber wiederum eine ganz eigene, ziemlich sonderbare geschichte wäre).

 

dann sind wir gestanden vor der sagrada familia.

und ich hab mir zuerst gedacht, das ist die kulisse für einen phantasie-film wie herr der ringe oder blade runner. und tatsächlich hat sich ja george lucas davon auch zu den stormtropper in star wars inspirieren lassen.

wie es sich für „ordentliche“ touristen gehört, haben wir uns rechtzeitig tickets besorgt und uns damit (fast) das anstellen erspart.

drinnen dann ist es schon imponierend.

irgendwie halt.

vor allem das licht.

aber mir ist das ganz einfach viel zu viel an kunst.

das fühlt sich für mich an wie zuckerwatte mit erdbeersauce und einem honigüberguss.

nach einer stunde war mein gehirn völlig zugepickt.

george orwell nannte die sagrada eines der hässlichsten gebäude der welt. picasso qualifizierte sie als «arte borracho» (besoffene kunst). dali bewunderte ihre „schreckliche und essbare schönheit“ und attestierte gaudi einen „großartig kreativen schlechten geschmack“.

 

wobei man über kunst ja nicht wirklich diskutieren kann. einem gfallts, einer anderen nicht. so wie jeder eine andere lieblingsfarbe hat. gelb, orange, grün, rot, violett, blau oder sogar braun.

immerhin – 8 werke gaudis stehen auf der UNESCO-welterbe-liste. so zb auch der park güell.

noch was interessantes zu gaudi:

1926 wurde Gaudí im Alter von 73 Jahren von einem Tram überfahren. Wegen seinem schäbigen Aussehen, erkannte ihn keiner als den berühmten Architekt Antoni Gaudí – und dachten vieleher, es handelte sich um einen Obdachlosen. Nur dank dem Eingriff der Polizei wurde er in ein Krankenhaus für Arme gebracht, wo er 3 Tage später verstarb.

das ist fast so skurill, wie der unfalltod von segway-eigentümer james heselden der mit seinem elektrospielzeug über eine klippe gestürzt ist.

 

aber barcelona ist natürlich nicht nur die sagrada familia oder gaudi.

da gibt’s zb auch noch die rambla.

jo eh!

hamma auch. wir haben uns mit den „figuren“ abgebildet und haben in der „mercat de la boqueria“ was zum essen gekauft.

das „pflichtprogramm“ haben wir also absolviert.

 

aber jetzt zu „meinem“ barcelona“

wir sind nach der ankunft nicht schnurstracks ins hotel, sondern haben uns auf einen fussweg abseits der touristenpfade dem hotel angenähert. dort, wo „das volk“ lebt, wo es alt, jung, reich, arm, bunt und gemischt ist. dort wo die „barcelones“ daheim sind. dort, wo die katalonischen fahnen aus dem fenster hängen.

ein grosser platz (es gibt viele grosse plätze in barcelona) eine cafeteria und espresso (der übrigens überall in hervorragender qualität serviert wird) und ein bissl gegend und menschen schauen.

was dabei ein bissl erstaunlich war und mir abgegangen ist, war, dass ich das meer nicht gerochen hab.

noch etwas – nicht nur an diesem platz auffälliges – es gibt viele viele hunde. alles war zu sehen. vom greyhound über mops sogar bis zum basset. der hat mein herz besonders erfreut.

aber apropos meer.

am nächsten morgen dann mein „stadtprogramm“. als frühaufsteher schon unterwegs, wenn noch fast alles geschlossen ist, such ich mir ein „beisl“ und beobachte den jeweiligen aufenthaltsort beim aufwachen. mein plan war, nachdem unser hotel in der nähe des hafens war, mir dort was zu suchen. allein, dort war nichts zu finden. alle lokale rund um den hafen nur mehr teure luxusrestaurants die in den morgenstunden noch geschlossen hatten.

dafür hatte ich ein anderes „erlebnis“. im hafen lagen einige dieser superteuren, supergrossen, 3 bis 4stöckigen luxusyachten.

günstig gerechnet kostet so ein spielzeug € 1 mio pro laufmeter – eher mehr. und die erhaltungskosten summieren sich locker auf einige hunderttausend pro jahr. ein voller tank für eine 60 m-yacht kostet ca. € 300.000,-.

bei meiner vespa komm ich da mit 8,- für einmal volltanken aus.

aber das war ja noch kein aha-erlebnis, weil ja nicht unbekannt.

irgendwie erschreckend war aber, dass in weniger als 50 m abstand zu diesen symbolen des reichtums und überflusses menschen auf parkbänken geschlafen haben, weil sie sich kein dach über dem kopf leisten können.

dieser unmittelbare kontrast zwischen ganz reich und ganz arm (der nur ganz zeitig in der früh so zu sehen ist) war in seiner unwirklichkeit schon nahezu skurril.

 

da hab ich dann natürlich erst recht einen kaffee und ein frühstück gebraucht.

ich wurde dann auch fündig.

eine kleine cafeteria unweit des hotels. keine touristen, aber ein ziemlich relaxter „koberer“ (wie das wohl auf spanisch übersetzt heisst?).

der espresso war vorzüglich, das kipferl frisch und ich zufrieden.

das hat natürlich das begehren nach der espresso-tasse geweckt. nachdem aber alles zu meiner zufriedenheit gelaufen ist, wollt ich das häferl keinesfalls fladern, also hab ich einfach gefragt, ob man es mir verkauft.

könnt ihr es erahnen?

ich wurde reich beschenkt – mit dem objekt meiner begierde. so ist meine sammlung wieder ein stück reicher.

und weils so leiwand war, bin ich dann – später – mit meiner frau dort gleich noch einmal frühstücken gegangen.

 

mission accomplished

 

in diesem sinne:

bleibt´s gsund und losst´s eich nix gfoin!

passt´s auf eich auf und wehrt´s eich!

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3 thoughts on “zurück aus barcelona

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