das leben in der provinz – zusammengefasst in einem wegweiser
man kommt auf die welt, kriegt kinder und stirbt.
dazwischen rackert man sich ab, muss sich mit den nachbarn ärgern und liest die kronen zeitung, weils nix anderes gibt.* man ist mit dem lauf der welt unzufrieden und mit dem eigenen leben sowieso.
es gibt weit und breit nur ein einziges kino und dafür aber ein weithin berühmtes bekanntes „einkaufsparadies“ – gesehen in oberpullendorf.
highlight im einkaufsparadies ist die „modestrasse fussl“ und für die elite gibt’s einen „esprit“-shop.
und den „döner-ali“, der auch pizzaschnitten verkauft, am hauptplatz. ein nicht unbeträchtlicher teil von geschäften ist leerstehend. nur die banken protzen mit viel stahl und noch mehr glas bei den fassaden.
der anteil an ausländern in der bevölkerung ist gering (6 %) dafür haben fpövp bei der letzten wahl fast 2/3 der wählerstimmen bei der nrw2017 und den höchsten alkoholkonsum in ganz österreich.
nein, ich hab nix gegen oberpullendorf.
es gibt dort ein nettes kaffeehaus mit einem guten espresso macchiato und die menschen sind freundlich.
aber:
oberpullendorf ist provinz.
oberpullendorf ist exemplarisch.
oberpullendorf ist überall in österreich.
das hat nix mit geographie zu tun. es ist in den köpfen vieler menschen. in allen sozialen schichten. in allen altersgruppen. in allen medien.
es biedermeiert und metternicht wieder in österreich.
der provinzialismus hat die oberhand gewonnen.
Als Provinzialismus, beziehungsweise als Provinzialität, wird pejorativ eine Einstellung von Menschen bezeichnet, die eigene regionale oder örtliche Tradition als das Mass aller Dinge nehmen.
der eigene schrebergarten wird zum mittelpunkt und massstab für das gesamte universum erklärt.
provinzialismus gepaart mit banausentum.
Banausentum ist die Bezeichnung dafür, dass jemand, der keine oder wenig Ahnung hat, etwas sagt oder tut, was entweder banal ist oder jeglicher Kenntnis entbehrt.
kleingeistig und engstirnig zeigen diesen menschen nur soweit verständnis, wie es sich mit den eigenen interessen und der eigenen haltung verbinden lässt.
man suhlt sich in der eigenen spiessbürgerlichkeit. borniertheit ist die hervorstechende geisteshaltung und kleinbürgerlich der lebensstil.
Short people got no reason
To live
in diesem sinne:
bleibt´s gsund und losst´s eich nix gfoin!
und passt´s auf eich auf!
und wie die spira so schön gsagt hat:
wehrts euch!
* exemplarisch – in einer steirischen, knapp 8.000 seelen zählenden kleinstadt gabs in der einzigen trafik am samstag genau einen einzigen standard. und der war unverkäuflich, weil reserviert. und sonntags hängen dort nur krone“verkaufstaschen“ herum. ganz vereinzelt welche von der kleine zeitung.
das ist die linke medienvorherrschaft von der immer gesprochen wird.