Danke liebe Frau Raab,


für Platz 32 im Pressefreiheitsranking nach Rang 29 im Vorjahr, gleich hinter der Republik Moldau und unmittelbar vor Mauretanien, Namibia, der Dominikanischen Republik und Nordmazedonien.

Pressefreiheitsranking – Österreich im Lauf der Jahre:

  • 2012 – Platz 5
  • 2016 – Platz 11
  • 2019 – Platz 16
  • 2023 – Platz 29
  • 2024 – Platz 32

Die Medienlandschaft und ihre Abhängigkeit von der Politik ist einer der Gründe für diesen Absturz.
Wir erinnern uns doch gern an das Beinschab-Tool und die handaufhaltende Willfährigkeit der Fellner-Mediengruppe.


Aktuell wurden Chats bekannt, die zeigen Strache und Fellner als ein Herz und eine Seele.
Fellner an Strache:

Sieht so aus als wären wir ein gutes Duo 😉​😉​”

Da verzeiht man schon einmal einen bösen Spruch über die eigene Branche.

„Journalisten sind sowieso die größten Huren auf diesem Planeten”

Heinz-Christian Strache 2017 auf einer Finca in Ibiza

Das Ergebnis konnte sich sehen lassen.
„Die Werbebuchungen der FPÖ-geführten Ministerien in der Mediengruppe Österreich entsprachen 51 Prozent der Ausgaben der Bundesregierung dort“.
Neben einem, wie soll man sagen, mediengeilen Herrn Kurz die Ausgabenhoheit zu erlangen schreit fast nach einem Kompliment an die FPÖ.

Die unmittelbare Konkurrenz, die Familie Dichand, konnte dem natürlich nicht tatenlos zusehen.
Im Fall der Medienförderung sahen sich die Dichands nach Meinung der WKStA gegenüber der Fellner-Gruppe benachteiligt. Sie seien „ziemlich geschockt“, schrieb Dichand an den damaligen Minister Gernot Blümel, weil „ihr Fellner so viel Geld zukommen lässt“.

Nur die ganz Blonden Blauäugigen glauben, dass ein Redaktionsstatut die Unabhängigkeit der Journalisten schützt.

Ein wortwörtliches Zitat vom Herrn Fellner zu einem Journalisten:

„Was du schreibst bestimm i. Und wenn da des ned passt, kaunst geh.“

Beim Kurier oder den Raiffeisen-Medien drückt man das vielleicht ein bissl vornehmer aus, meint es aber genau so.
Und bei „Heute“ musste Nusser auch nicht deshalb gehen, weil die Frau Dichand sich nicht eingemischt hat.

Noch ein aktuelles Beispiel wie Medien in Österreich funktionieren.
Die Staatsanwaltschaft, die ganz gross am Cover und auf Seite 2/3 der Krone heftig kritisiert wird, führt Ermittlungen gegen den Herausgeber und offiziellen Chefredakteur der Zeitung. Der Leser wird darauf kein einziges Mal hingewiesen.

Jetzt könnt man noch die schon jahrelang andauernden Angriffe der FPÖ auf den ORF, den Postenschacher und einem „türkisen Putsch“ bei der Bestellung von Roland Weißmann zum ORF-Generaldirektor oder die verpassten Chancen bei der letzten Reform des ORF-Gesetzes und noch so einiges mehr anführen. Tu ich aber hier nicht.

Aber ein fast amüsantes Detail:
Abzug gab es für Österreich auch weil ein FPÖ-Security den ORF-Komiker Klien während einer Veranstaltung in den Schwitzkasten nahm.

„Sie sei zutiefst besorgt über den weltweiten Niedergang der Pressefreiheit in den vergangenen 5 Jahren.“

Susanne Raab am 4. November 2022

Man sollte mal darüber sprechen und schreiben wie dieses „Ranking“ zustande kommt – mit seriöser Recherche oder gar Wissenschaft hat das leider nix zu tun

Eva Blimlinger – Mediensprecherin der Grünen

Da bin ich neugierig, ob die Frau Blimlinger sich traut.

Auf noch etwas bin ich bei den Grünen ja sehr neugierig. Wie werden sie sich verhalten, wenn die Postenbesetzung in der OeNB  im Ministerrat zur Vorlage kommt.
Das könnte sehr spannend werden.

Die Ratten verlassen das sinkende Schiff

Ja, ich weiss schon.
So Sachen mit Tieren und Menschen sind immer ein bissl mit einem „Hautgout“ behaftet.
Aber da ist halt der Kocher und seine Bewerbung um den Job als Gouverneur in der österreichischen Nationalbank.
Ich kann gar nix dagegen tun, dass mir da solche Sachen einfallen.

Auch, wenn er in der ZiB2 Anderes behauptet:

„Nein, er hat sich jetzt nicht für die Nationalbank beworben, weil er davon ausgeht, dass sein Job nach der Wahl futsch ist. Nein, er geht natürlich davon aus, dass die ÖVP die Wahl gewinnt und Karl Nehammer wieder Bundeskanzler wird.“

Der Job als Gouverneur der Nationalbank scheint als Ausgedinge für ihn durchaus interessant. Weil:

„Man kann dort sehr viel machen.“ 

und auch:  

Er glaube, „hier am meisten erreichen zu können“.

Es könnte sein, dass er damit sein finanzielles Auskommen meint. Ist das Gehalt des Gouverneurs doch ein Stückerl über jenem als Minister, wenn auch mit der Höhe des Kanzlergehaltes limitiert.

Pikant ist bei der Gschicht auch:
Sein Ministerium hat die Aufsicht über die WKO, deren Stimme Gewicht hat bei der Postenvergabe.

„Wenns irgendwo den Anschein einer Unvereinbarkeit gibt, werden wir das berücksichtigen.“

Sagt am 3.5.2024 in der ZiB2 jener Martin Kocher, der seit Amtsantritt die ministrable Unvereinbarkeit in Person ist.

Wenn der Wirtschaftsminister gleichzeitig Arbeitsminister ist, ist das, wie wenn der Chef gleichzeitig auch Betriebsratvorsitzender ist.

Das ist auch  jener Kocher der:

  • in einer Pressestunde für einen Selbstbehalt bei teureren medizinischen Leistungen plädierte
  • in einem Interview mit der „Wiener Zeitung“ sagt Hartz IV hat allerdings auch positive Aspekte: „Ja, der Druck, einen Arbeitsplatz anzunehmen, ist gestiegen. Es sind aber auch viele neue Jobs geschaffen worden, und die Anzahl der sogenannten Aufstocker ist gesunken.“
  • der meint: „Offensichtlich wird der Wert von Pflege gering bemessen, weil sie kaum spezifische Fähigkeiten erfordert, und es zu viel Angebot am Arbeitsmarkt gibt.“
  • ja genau DER, der  „effizientere Strafen für Arbeitslose, die keine zumutbare Beschäftigung annehmen“ forderte
  • auch ist er für ein „degressives arbeitslosengeld“: „Ist das Arbeitslosengeld zu hoch, sinkt der Anreiz, sich einen Job zu suchen“
  • bei der Energie lieber keinen Preisdeckel möchte und er hat auch was gegen eine „Windfall-Tax“. Er sieht im Gegensatz zu vielen Anderen und der Kommssion der EU die europäische Wettbewerbsfähigkeit gefährdet.
  • last but not least: „Eine sinnvolle Senkung von Unternehmenssteuern wirkt stark stimulierend auf die Investitionen und das langfristige Wirtschaftswachstum.“

Was man dabei auch noch in Betracht ziehen muss, sind seine Fähigkeiten als Foto- und Videokünstler die er bei der Licht-ins-Dunkel-Gala unter Beweis gestellt hat.

In diesem Sinne:
Bleibt´s gsund und losst´s eich nix gfoin!
Passt´s auf eich auf und wehrt´s eich!

Bonustrack

Zum Thema Presse passend ein Happen aus der Realität des „Star-Journalisten“ Tom Mayer

So schaut objektive Kritik aus, wenn dir der zukünftige Kanzler KEINEN Tee ins Büro bringt.

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