ich war da unlängst am flughafen in nizza.

und dort steht in der abflughalle bei den gates ein rotes klavier.

also dort, wo alle irgendwie herumhängen und warten, dass sie dann endlich in den flieger dürfen um dann drinnen drauf zu warten, dass ma endlich abhebt.

aber die drängerei beim „boarden“ und das gerangel um die plätze fürs handgepäck sind ein anderes thema.

erst amal geht’s um das klavier.

auf dem klavier, dass ja eigentlich ein piano ist steht drauf:

play me, I´m yours

ich hätt mich also hinsetzen und klimpern können, wenn ichs können tät und das machen dann auch welche.

und da ist mir dann doch glatt „unser“ klavier eingefallen.

unser schönes goldenes, dass uns der herr sobotka ins parlament gestellt hat.

das hab ich zwar, wenn auch nur in bescheidenem ausmass aber doch, irgendwie mitbezahlt.

spielen darf ich drauf aber nicht. auch wenn ichs könnt. also klavierspielen.

warum muss ich also nach nizza fliegen, damit ich auf einem klavier spielen könnt, dass mir gar nicht gehört, wo doch eh in der nähe ein klavier steht, dass mir zwar ein bissl gehört, aber auf dem ich gar nicht spielen darf, auch wenn ichs könnt.

aber lass ma das, weil ich war ja nicht wengan klavierspielen in nizza. und ich war auch nicht allein. meine liebste war mit mir und wir hatten diesen auflug ja bereits für mai 2020 geplant und auch schon alles gebucht. die cote d´azur rauf und runter von monte carlo bis cannes und gleich auch a bissl provence dazu. das war der plan.

und dann kam corona.

lockdown statt high life.

jetzt, drei jahre später, wars endlich so weit.

aber tuts mir bitte nicht kommen mit „muss das sein mit fliegen“ oder „hättets nicht mit dem zug fahren können“ usw.

ja, wir wissen, wie es um unsere umwelt steht.

wär ich zynisch, tät ich sagen, dass wir sogar im urlaub müll getrennt haben.

was jetzt hier nicht kommt, ist so ein klassischer reisebericht. weil solche sachen gibt’s im netz zuhauf.

was hier kommt, sind so ganz persönliche eindrücke.

z.b. gleich amal, dass ich ja eigentlich geglaubt hab, mehr kreisverkehr als niederösterreich geht nicht. doch – geht. ganz (süd)frankreich ist ein einziger kreisverkehr. dort gibt’s kaum eine kreuzung ohne kreisverkehr. insgesamt waren die verkehrsteilnehmer aber sehr diszipliniert. es wird viel rad gefahren und es gibt viele harleys (wenn man der geräuschkulisse trauen darf). der benzin ist übrigens teurer als bei uns.

apropos teurer.

die von ortsansässigen gewerbetreibenden zubereiteten speisen haben einen ganz ordentlichen preis. und da red ma ned von den hotspots der reichen und schönen. dort können wir uns eh maximal einen kaffee leisten. der ist dann dafür aber nicht so gut wie in italien und trotzdem teuer.

ernährung ist aber nicht nur in den dafür vorgesehen gastlichen stätten ein geldintensives vergnügen, sondern auch dort, wo für normalsterbliche die möglichkeit besteht die für den täglichen kalorienbedarf erforderlichen notwendigkeiten zu erwerben. kurz: im supermarkt.

wobei es ja grad den anschein hat, als ob unsere regierung durchaus gewillt ist, diesen preisvorteil schnellstens aus der welt zu schaffen.

auffallend auch, dass die leut dort durchwegs freundlich sind. und nicht nur jene, die sich professionell mit solchenen ausländern wie uns herumschlagen müssen. ich glaub ja, dass das nur am wetter liegt. ma schaut halt freundlicher, wenn die sonne scheint.

schau ma uns jetzt vielleicht der reihe nach an, ob es stimmt, dass man viel erzählen kann, wenn man eine reise tut.

nachdem wir also in nizza angekommen und die odyssee der leihwagenübernahme am flughafen hinter uns gebracht haben, gings erst amal in die angemietete wohnung in villeneuve-loubet. google-drive seis gedankt ohne probleme.

beim ersten spaziergang sind wir dann auch gleich beim alt-erlaa der cote d´azur gelandet. die haben halt dort die bessere aussicht.

wohnung ok, strand ok, meer ok.

und die sonne hat vom himmel gelacht.

noch, weil für die nächsten tage waren wolken und regen angesagt.

das haben wir dann für den ersten geplanten ausflug genutzt.

monte carlo in monaco.

was eh irgendwie eins ist und für uns keinen unterschied macht.

teilweise entlang der küste mit einem „selfie-stopp“ beim cap-ferrat gings auch neben berghängen an denen irgendwie häuser gebaut wurden, zum platz der reichen und superreichen.

angekommen haben wir dann nicht viel von der stadt gesehen. weil am 28. mai findet der grand prix von monaco statt. die tribünen stehen schon mehr  als ein monat davor. die leitplanken auf der strecke sind auch schon montiert und ein paar irre glauben, sie müssen schon den helldriver raushängen lassen. für den grossteil allerdings ist es ein schaulaufen der eitelkeiten. wir haben uns dann halt am place du casino den obligaten espresso genehmigt und das casino von aussen und innen und von vorn und von hinten in augenschein genommen.

das casino von vorn
das casino von innen
der hintereingang des casinos

auffallend die vielzahl an überteuren luxuskarossen. mit an porsche deklarierst dich dort als armer schlucker. da gilt auch, was einst der mautner-markhof gesagt hat: an mercedes tät er sich nie  kaufen. das ist ein taxlerfahrzeug.

aber das wars eigentlich. sozusagen pflichtübung für touristen.

unsere vermieterin hat uns empfohlen am 1. mai keine grossartigen ausflüge zu machen. weil halt demos in frankreich anders laufen als bei uns.

daran haben wir uns gehalten. trotz schlechtwetters.

aber dann war eh wieder eitel wonne sonnenschein.

als nächstes am programm nix cote d`azur sondern provence

um genau zu sein 

grasse.

was gleich einmal auffällt, sind die pinken schirme die überall über der altstadt hängen.

und nein, das ist kein kunstprojekt, sondern zum schutz vor übermässiger sonneneinstrahlung.

wer weiss, wo wir in zukunft noch überall derartige schirmaktionen notwendig haben werden.

grasse heisst natürlich hauptsächlich  parfüm.

also besuch einer parfümfabrik mit museum.

die details über die vielfältigkeiten der produktion erspar ich euch – obwohls interessant ist.

danach ein bummel durch die altstadt. klein aber fein und allerorts bereitet man sich auf die kommende saison vor. es ist jetzt schon einiges los und in ein paar wochen wird’s wahrscheinlich unaushaltbar wegen der vielen leut in den engen gassen.

neben der duftindustrie gibt’s auch noch alt vs neu zu sehen.

mir gfallt beides.

und übrigens riechts – obwohl wir das erwartet haben – gar nicht so arg nach irgendwas. eigentlich so wie überall.

was wir auch noch sehen wollten, waren die blumenfelder. mimosen, rosen, lavendel usw.

die gibt’s aber gar nicht.

also nicht hier.

dafür gibt’s ganz in der nähe was anderes und das haben wir uns dann auch noch angschaut.

Jardins du Musée International de la Parfumerie in Mouans-Sartoux

einen „Duftgarten“.

und das ist eine absolute empfehlung falls ma amal in der gegend ist.

wir waren schwer beeindruckt.

erholung war von nöten.

sonne, strand und meer.

bevor der nächste ausflug in angriff genommen werden konnte. auch eine empfehlung unserer gastgeberin (die übrigens solange heisst und hervorragend deutsch spricht)

st. paul

st. paul gibt’s offensichtlich überall. im lavanttal, als cathedral in london oder malta, bis zum verruchten st. pauli in hamburg.

für uns gings aber wieder ab in die berge nach st. paul de vence.

sehr schön.

ganz viel aussicht.

mit ganz viel pflanzen und engen gassen.

viel berg auf und berg ab.

und wir haben ganz hervorragend gegessen. vietnamesisch.

aber halt auch klein und auch in der nähe von

cannes.

filmfestspielstadt. und auch da laufen die vorbereitungen fürs kommende festival schon auf hochtouren. interessanterweise hört das am 27. mai auf. dh die ganzen schönen und wichtigen können dann gleich den hupfer zum grand prix nach monaco mit der yacht machen. die weniger wichtigen können dafür zwischen  yachthafen und Allée de la Liberté Charles de Gaulle boules spielen. und wir haben im kaffeehaus sitzend zugschaut.

fotografiert haben wir auch – das festspielhaus – von hinten.

damit hammas dann fast gschafft ghabt mit unserem programm.

last but not least –

nizza.

7 km promenade des anglais.

soviel sind wir denn doch nicht gegangen. aber immerhin doch ein ganzes stück. auf der einen seite das meer mit dem strand – und einem strandleben, dass sich irgendwie schon sehr deutlich zb von einem solchen in lignano unterscheidet und auf der anderen seite eine reihe von luxusherbergen.

über allem thronend das „le negresco“

fast schon mehr museum als hotel und auch ein bissl sowas wie „das sacher“.

das konnten wir nicht auslassen.

und haben dabei den besten kaffee während des urlaubs bekommen.

auch eine empfehlung für nizza ist der flohmarkt – ich hab ja definitiv einen flohmarktfetisch. den braucht ma dort allerdings nicht.

wie ma überhaupt sagen muss, dass ma ned besonders frankreichaffin sein muss für die „Costa Azzurra“. es reicht, wenn man einfach a schöne zeit haben will. so wie ma ned wirklich klavier spielen können muss, wenn wo ein klavier steht.

womit wir wieder ganz am anfang wären.

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