The Dow fell 12.94% today (16.3.) The worst day in 1929 was a decline of 12.82%.

Zum Vergleich der ATX seit 1.1.2006

Ich versteh ja die Menschen, die grad Panik schieben, weil ihr Aktiendepot grad die Schwindsucht kriegt.

Tun mir diese Menschen leid?

Nau jo!

Leid tun mir Menschen, die grad nicht wissen, wie sie am nächsten Ersten die Miete bezahlen sollen. Die, die ihren Job verloren haben und die, deren Existenz durch diese Krise massiv bedroht ist. Oder jene, deren Angehörige erkrankt sind und nicht wissen, wie schlimm es ist. Die, die in der Intensivstation um ihr Leben kämpfen.

Ein bissl leid tun mir trotzdem jene, die sich verleiten haben lassen, ihre Altersvorsorge doch nicht am Sparbuch oder ähnlichem zu sichern, sondern den Worten der „türkisen Null“ folgten.

So z.B. hat unser neuer Finanzminister bei seiner Antrittsrede im Parlament noch heftig Werbung für den Kauf von Akten gemacht, weil es am Sparbuch keine Zinsen gibt.

Ziel war und ist das Umlagesystem unserer Pensionen langfristig auf ein finanzwirtschaftbasiertes umzustellen. Ich hege die Hoffnung, dass sich dieses Thema mit dieser Krise erledigt hat.

Allerdings befürchte ich, dass das Gedächtnis und die Erinnerung an diese Verluste, mit der Gier nach immer mehr nicht mithalten kann.

Apropos Gier und ein Beweis für diese meine These.

Viel weniger bis gar nicht leid tun mir jene, die glaubten, schnell viel Geld zu machen.

Und vor allem jene, die bereits im Jahr 2008 ähnliche Erfahrungen gemacht haben.

Auch da wurden viele „überrascht“ von der „Korrektur“ ihrer Finanzen.

Was aber historisch nichts wirklich aussergewöhnliches war und ist.
Es hat schon viele „schwarze“ Montage, Donnerstage oder Freitage im Lauf des Existierens von Börsen gegeben.

Diesesmal wars halt wieder ein Montag.

Zum ersten überlieferten Zusammenbruch einer Börse kam es am 7. Februar 1637: Nachdem viele niederländische Anleger anlässlich der großen Tulpenmanie in Erwartung weiterer Preissteigerungen zu extrem hohen Preisen Tulpenzwiebeln (bzw. entsprechende Optionsscheine) gekauft hatten, blieben bei der jährlichen Versteigerung in Alkmaar schließlich die Käufer aus und die Preise fielen um 95 Prozent.

Dann war da dieser oben bereits zitierte „black thursday“, eine Bezeichnung für den 24. Oktober 1929 und den damit verbundenen folgenreichsten Börsenkrach der Geschichte, der die Weltwirtschaftskrise auslöste.

Bei uns bekannt als „schwarzer Freitag“, weil durch die Zeitverschiebung die Nachricht vom Crash in Amerika erst nach der abendlichen Schließung der Börsen in Europa eingetroffen sei und somit erst am nächsten Tag zur Panik an den europäischen Aktienmärkten geführt hat.

Wir erinnern uns auch an die „Dot-Com-Blase“ und das Platzen im März 2000.

Der letzte wirklich grosse „Crash“ war dann 2008  infolge der Pleite der Lehman Brothers.

Diese Crashs ziehen sich durch die Börsengeschichte wie ein roter Faden.

Fast den physischen Gesetzen der Schwerkraft folgend. Was oben ist, wird auch einmal runterfallen.

What goes up must come down
Spinnin‘ wheel got to go ‚round
Talkin‘ ‚bout your troubles it’s a cryin‘ sin
Ride a painted pony let the spinnin‘ wheel spin

Newton lässt grüssen.

Jetzt halt der „Corona-Crash“.

Schauen wir uns also einmal an, was da in den letzten Tagen an den Börsen konkret so los war.

Der Dow Jones fiel von 29.568,57 (13.02.2020) auf 18.917,46 (18.03.2020)

Der DAX von 13.789 auf 8.742,25 (-37,07 %)

Und der ATX von 3.308,91 (24.04.2019) bzw. 3.198,22 (19.2.2020) auf 1.622,95 (18.03.2020)

Das führt dann zu folgenden Schlagzeilen:

CORONA-KRISE

Nächster Absturz: Anleger flüchten aus Aktien und Anleihen

Virusangst hat Anleger und Börsen im Griff

In der Abwärtsspirale: Warum die Börsen immer höhere Verluste anhäufen

Ich würd noch sehr viel mehr zitieren können.

Bei dieser Schlagzeile

„Corona verändert auch die Börsenwelt“

kann man dazu nur sagen: hoffentlich!

Ich halte Börsen nicht prinzipiell für „das Böse“ und diese Art des gemeinsamen Besitzes vieler an einem Unternehmen ist, ähnlich wie der Genossenschaftsgedanke, ein durchaus nachvollziehbarer und positiver Aspekt.

Ebenso, wie auch Warentermingeschäfte und sogar Devisentermingeschäfte Berechtigung haben und sinnvoll sind.

Wenn sie im Sinne des Erfinders ablaufen.

Ein „back to the roots“ wäre bei all diesen „Geschäften“ notwendig und wichtig. Langfristiges investieren in ein Unternehmen und nicht schnelles Abzocken um kurzfristig viel „Cash“ mitzunehmen. „Shareholdervalue“, Derivate, Leerverkäufe, Puts and Calls, High Frequency Trading – um nur einige zu nennen – die bösartigen Krebsgeschwüre der „Finanzindustrie“.

Dies liesse sich mit Tobin-Tax und ordentlicher Steuerpolitik was Gewinnmitnahmen betrifft, durchaus regeln. Wenn der politische Wille dazu vorhanden wäre. Dafür müsste man aber dem Götzen „Neoliberalismus“ abschwören.

Ich befürchte:

Auch wenn jetzt alle behaupten: „danach ist nichts mehr wie es vorher war“ werden wir danach wieder beim „buisness as usual“ landen. Weil es müssen ja Verluste ausgeglichen werden und rein prinzipiell ist zuviel Geld „am Markt“, dass von den Besitzern gezwungen wird wiederum Geld zu verdienen. Seien es Pensionsfonds, Hedgefonds, Fondgesellschaften wie Black Rock, oder Superreiche wie Bezos & Co und natürlich vor nicht zu langer Zeit mit Steuergeldern gerettete Investmentbanken.

Mehr denn je gilt der Satz von Heiner Geißler: „Es gibt Geld wie Dreck, es haben nur die falschen Leute“

Doch wer sollte diesen politischen Willen aufbringen?

Populisten wie der von seinen Spendern gekaufte Kurz in Österreich? Eventuell Black-Rock-Mann Merz in Deutschland? Macron mit seinem Elite-Denken in Frankreich? Der Clown Boris Johnson? Pussy-Craper Trump?

Wie lange wird es dauern, bis wir hören, dass wir den Gürtel engen schnallen müssen um die Folgen der Krise zu überwinden?

In amerikanischen Finanzkreisen kursiert folgendes Zitat:

„buy if there is blood on the streets“

Und folgendes Beispiel zeigt, wie pervers rücksichtslos hemmungslos und verantwortungslos agiert wird.

Der weltweit grösste Hedgefond Bridgewater Associates, hat Wetten im Volumen von 14 Milliarden Dollar abgeschlossen, dass die Aktienkurse europäischer Unternehmen angesichts der zunehmenden Corona-Pandemie weiter sinken werden.

Aber Ray „Cash is trash“ Dalio  und sein Bridgewater sind beileibe nicht die Einzigen, die aus dieser Krise Profit schlagen wollen.

Man wird sich also „danach“ sehr genau ansehen müssen, wer an dieser Krise ordentlich verdient hat.

Und wir alle werden hoffentlich daraus die Konsequenzen ziehen und das nicht so einfach hinnehmen.

In diesem Sinne:

Bleibt´s gsund und losst´s eich nix gfoin!

Passt´s auf eich auf und wehrt´s eich!

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