vor sehr langer zeit gab es eine fernsehserie dieses titels, an die sich vielleicht noch einige erinnern können. legendär die szene um die kleine gelbe chinalackdose.

mir jedoch ist ein anderer satz daraus, der eigentlich eine frage ist, nicht nur in erinnerung geblieben, sondern taucht bei diversen gelegenheiten immer wieder in meinem hinterkopf auf.

„Woran liegt es, dass der Einzelne sich nicht wohlfühlt, obwohl es uns allen so gut geht?“

dass es uns allen (also zumindest jetzt uns durch die geburtslotterie bevorzugten europäer*innen) gut geht, hat schon vor 45 jahren gestimmt und stimmt heutzutage noch sehr viel mehr. trotz diverser einschränkungen durch zb corona, lässt sich das anhand diverser statistiken, nachvollziehen. siehe zb kindersterblichkeit, lebenserwartung, bip.

man muss aber festhalten:

dieses „uns alle“ bezieht sich ganz offensichtlich hauptsächlich auf die menschen in der sogenannten „westlichen welt“ und nicht auf den grossen rest und schon gar nicht auf die ukraine, den nahen osten oder diverse andere krisengebiete zb in afrika.

aber so sicher wie es „uns“ gut geht, stimmt auch die aussage, dass sich (zuviele?) einzelne nicht wohlfühlen. für das subjektive gefühl des unwohlseins gibt es manigfache individuelle gründe.

fakt ist aber auch, dass es viele objektive gründe für diesen zustand gibt. gründe, die „systemrelevant“ sind und dem zustand von politik und gesellschaft geschuldet sind.

  • die steigenden wohn-, energie- und lebensmittelpreise, die immer mehr menschen an den rand ihrer finanziellen existenz bringen.
  • steigende arbeitslosigkeit und damit zusätzliche belastungen.
  • die generelle angespanntheit des gesundheits- und pflegesystems.
  • individuelle krankheit durch die langzeitfolgen von corona.
  • usw.

diese liste erhebt keinen anspruch auf vollständigkeit.

an genau dieser stelle muss ich jetzt festhalten, dass ich, fast immer, wenn mir dieser satz in den sinn kommt nicht sicher bin, ob nicht eine umkehrung der fragestellung richtiger wäre.

also:

„Woran liegt es, dass es Einzelnen so gut geht, obwohl es uns allen so schlecht geht?“

so subjektiv könnte man nämlich schon das gefühl haben, die welt wie wir sie kennen, gerät aus den fugen.
liest man zeitung oder sieht nachrichtensendungen, werden wir konfrontiert mit unzähligen heftigen problemen von denen wir umgeben sind.
oft deckungsgleich mit den o.a. individuellen gründen fürs unwohlsein.
also krieg, klimakatastrophe, sozialabbau, pflege- und bildungsnotstand, korruption und darausfolgend, aufkommender faschismus.

gleichzeitig lesen und sehen wir aber auch, luxusyachten die immer grösser werden, hobbies wie ausflüge ins weltall oder die übernahme von meinungsbildenen alten und neuen medien. kurz, wir sehen, dass einige wenige immer reicher und mächtiger werden,

aktuell wird das grösste vermögen (Bernard Arnault) auf 211 milliarden dollar geschätzt.
wie lange wird es noch dauern bis die nächste hürde – die billionendollargrenze (eine zahl mit zwölf nullen) – fällt?

die frage, ob der übermässige reichtum einzelner mit den problemen des grossen rests der menschheit etwas zu tun hat, ist also durchaus angebracht.

hat zb der reichtum von jeff bezos etwas mit den prekären lebensverhältnissen eines aus syrien stammenden paketzustellers in österreich zu tun?
verdient musk an der im kongo üblichen kinderarbeit beim abbau des für e-autos notwendigen kobalterzes?
oder um ein regionales beispiel anzuführen:
die bevölkerung musste in den letzten beiden jahrendurch die inflation einen kaufkraftverlust von rd € 10 milliarden euro hinnehmen. auffällig im selben zeitraum die exorbitanten gewinne der energiekonzerne und der banken in der höhe von etwa 8 mia euro – nach steuern wohlgemerkt!

bleibt die frage wer diese gewinne einstreift und ob es vielleicht bei den angeführten beispielen einen gemeinsamen nenner gibt?

the winner takes it all

belohnt werden jene, die menschen und umwelt hemmungslos ausbeuten.
es zeigt sich ein system, in dem die stärksten immer alles bekommen und die schwächsten immer leer ausgehen. gemeinhin subsumiert man diese art von politik als neoliberalismus.
das schädigt den zusammenhalt in unserer gesellschaft, verringert die solidarität und schwächt soziale bindungen und in weiterer folge haben dann unter den leidtragenden dieser politik rechtspopulisten und faschisten leichtes spiel.

in diesem sinne:
bleibt´s gsund und losst´s eich nix gfoin!
passt´s auf eich auf und wehrt´s eich!

dem aktuellen datum entsprechend zwei erinnerungen

Am 25. Februar 2020 wird in Österreich zum ersten Mal, positiv auf das Coronavirus getestet. 2 Angestellte eines Hotels in Innsbruck.

Am 24. Februar 2022 um 4.00 morgens hat Putins Armee die Ukraine überfallen.

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